Kleine Zeitung Kaernten

Auf Burg Groppenste­in

Mächtiger Bergfried und imposantes Herrenhaus: Judith Schöbel gewährt Einblicke in die Burganlage in Obervellac­h.

- Von Petra Lerchbaume­r Über der Tür zur Stube

Heimelig ist es in der Stube. Wände und Plafond sind mit Holz vertäfelt. Die bunten Bauernkäst­en und die rustikale Sitzgruppe tragen das Ihre zu dieser angenehmen Atomsphäre bei. Fast vergisst man, dass draußen tiefster Winter herrscht, mit Temperatur­en weit unter null Grad. „Die Wandvertäf­elung ist gotisch, die Decke ebenso“, sagt Judith Schöbel. Die Stube, die sich im Herrenhaus befindet, strahlte allerdings nicht immer eine BeMächtige aus. Schöbel erinnert sich daran, dass das Zimmer ganz schwarz war. Die Jahrhunder­te hatten ihre Spuren hinterlass­en.

Burg Groppenste­in in Semslach in der Gemeinde Obervellac­h ist der Wienerin seit Jahrzehnte­n bestens vertraut. Ihr Vater Robert war es, der die stattliche Burganlage im Jahr 1968 erworben hatte. Der Mediziner war auf der Suche nach einem alten Gebäude, das er herrichten konnte. Aus der angedachte­n Mühle wurde schließlic­h eine Burg. Doch zurück zur in der Stube. „Ihre Pfosten sind ineinander verkeilt und dienten als Verschalun­g für die Mauer“, erklärt die Kunsthisto­rikerin, die für das Denkmalamt gearbeitet hat. Sie öffnet an der Wand ein kleines Türchen. Eine Nische kommt zum Vorschein. Hier wurden seinerzeit wohl auch Lebensmitt­el aufbewahrt. „Mäuse kamen hier keine dazu“, sagt Schöbel schmunzeln­d. An anderer Stelle macht sie uns auf eine jahrhunder­tealte Uhr aufmerksam. Was für ein kleines Meisterwer­k! Der Rittersaal behaglichk­eit findet sich im angrenzend­en Raum. Die dunklen Holztramen sind original, der imposante Kamin ist noch in Verwendung.

befindet sich ein Engel, der eine Trompete bläst. Robert Schöbel hatte ihn erworben, so wie all die anderen Einrichtun­gsgegenstä­nde auf Burg Groppenste­in, denn: „Es war überhaupt nichts da“, sagt Judith Schöbel. Mit ihrem Vater, der heute 94 Jahre alt ist, kam auch fließendes Wasser nach Groppenste­in.

Über einen hölzernen ÜberWandve­rtäfelung

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Der Bergfried (Mitte) wurde 1254 erstmals erwähnt, das Herrenhaus
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