Sogar der Verkehr soll „smart“werden
Jetzt liegt das Mobilitätskonzept für den neuen Stadtteil Harbach in Klagenfurt auf dem Tisch. Das innere Gebiet soll autofrei werden. Statt auf Parkflächen setzt man auf den Bus.
Die Stadt Klagenfurt will sich zu einer sogenannten Smart City entwickeln. Ausgangspunkt für das ambitionierte Vorhaben stellt das Siedlungsgebiet Klagenfurt-Harbach dar. Ab Ende 2018 werden hier in Etappen insgesamt 1000 Wohneinheiten für rund 2000 Bewohner nach den Kriterien einer Smart City entstehen. Ein Teil davon ist der Verkehr, der sozusagen auch „smart“werden soll. Jetzt liegt das Mobilitätskonzept (Teil des Projektes Slikh-Smart Living in Harbach) auf dem Tisch. Erstellt wurde es von der Abteilung Klima- und Umweltschutz im Magistrat Klagenfurt in Kooperation mit der FGM Forschungsgesellschaft Mobilität. Die betroffenen Wohnbauträger wurden eingebunden.
Die Anbindung des Gebietes an den öffentlichen Verkehr ist einer der Eckpfeiler des Konzept. „Künftig wird das Gebiet von zwei Buslinien direkt angefahren“, sagt Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und
im Magistrat. Die Linienführung der Buslinien 21 und 22 werden erweitert (über Harbacher Straße). Und es wird eine neue Buslinie von Welzenegg über Harbach und Fischl bis zum Hauptbahnhof geben. Die Mauer der Diakonie gegenüber des Kindergartens Harbach wird abgerissen. Optional könnte diese Linie sogar bis zum Heiligengeistplatz verlängert werden.
Die Buslinien werden während des ersten Bauabschnittes durch die Rainer-Harbach-Straße geführt. Die Straße wird verbreitert. Was bedeutet das für die alte Birnenbaum-Allee?
„Eine Seite der Allee bleibt erhalten“, sagt Hafner. Vor dem Kloster Harbach wird eine Begegnungszone samt Mobilitätspoint (Bushaltestelle, E-Carsharing-Station, Fahrradverleih) geschaffen. Weitere wichtige Säule des Konzepts: Pro Wohneinheit wird es nur einen Tiefgaragen-Platz geben. Oberirdische Parkflächen sind nur am Rand der Siedlung für Besucher vorgesehen. Es wird mehrere Elektrofahrzeuge-Aufladestationen geben. Das gesamte innere Siedlungsgebiet soll möglichst autofrei sein. Es wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h (BeUmweltschutz gegnungszone) bzw. 30 km/h geben. Erschließungsstraßen werden als Wohnstraßen verordnet und es wird diverse Fahrverbote geben. Durch Bodenmarkierungen soll im neuen Stadtteil die Aufmerksamkeit auf den Radverkehr gelenkt werden und die Sicherheit für Radfahrer zusätzlich erhöht werden. Alle Gehwege werden mit Radstreifen versehen und eine Anbindung an das örtliche und überörtliche Radwegenetz wird geschaffen. Für Bewohner wird es auch eine Fahrrad-Servicestation geben. Es wird außerdem ein dichtes, gut ausgeleuchtetes Fußwegenetz geben.