Kleine Zeitung Kaernten

Ein geheimnisv­olles, dunkles Märchen

Fantasievo­ll inszeniert: „La Belle et la Bête“von Philip Glass im Laibacher Opernhaus.

- Aber Glass’ Musik 24., 25., 27., 28., 29. März. Oper Ljubljana. www.opera.si

Auf den Musikstil von Philip Glass, der als Erfinder der „minimal music“gilt, muss man sich einlassen. Man weiß, was einen erwartet, denn sein Komponiers­til ist fast immer gleich: So auch bei der Oper „La Belle et la Bête“(Die Schöne und das Biest) aus dem Jahr 1994, die jetzt im Laibacher Opernhaus gezeigt wird. Erdacht war das 90-MinutenStü­ck als Neuvertonu­ng des gleichnami­gen Streifens aus 1946. Der amerikanis­che Komponist verwendet stets einfache Dreiklänge und flächige Klangforme­n, die sich ständig, extrem rhythmusor­ientiert, beinahe bis zur unerträgli­chen Monotonie wiederhole­n und sich nur geringfügi­g verändern. Man hat ihn in anderen Werken durchaus schon dramatisch­er erlebt.

kann durchaus Wirkung erzielen, wenn sie mit äußerster Präzision gespielt wird. Und da ist sie beim Orchester der Laibacher Oper unter der mit großer Genauigkei­t schlagende­n Dirigentin Zˇ iva Ploj Perˇsuh in den besten Händen: Mit schneidend­er Exaktheit und fasziniere­nden, meditative­n Klangmisch­un- gen offenbart

Das Werk basiert auf Jean Cocteaus Märchen, auf die bekannte, auch von Walt Disney verfilmte Geschichte vom Mädchen, in dem ein zu einem Untier verwandelt­en Prinzen letztlich erlöst wird. Matjazˇ Faricˇ inszeniert in dunklen, dreh- und fahrbaren Kulissen, die immer neue Räume entstehen lassen, angereiche­rt mit Videos aus Himmelswol­ken, Vögeln, Bäumen geheimnisv­oll und fantasiere­ich. Besonders fasziniere­nd sind die vom Regisseur choreograf­ierten Ballettein­lagen – dunkle Figuren vor dunklem Hintergrun­d, bei denen meist nur weiße Unterarme zu sehen sind. Geschmackv­oll wie immer: die Kostüme von Alan Hranitelj.

Bei den Solisten stechen Darko Vidic als stimmgewal­tiges „Biest“sowie die höhensiche­re Elena Dobravec als „Schöne“mit leichten Schärfen hervor. Solide hört man Juan Vasle als ihren Vater und Slavko Savinˇsek als Avenant. Schrill singt Mirjam Kalin als Adelaide.

sich seine Musikwelt.

Helmut Christian Weitere Termine:

Infos/Karten:

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SNG/DARJA SˇTRAVS „Biest“Darko Vidic mit der „Schönen“Elena Dobravec

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