Kleine Zeitung Kaernten

Meinungsma­che durch die Hintertür?

Am ORF wollen unsere Lesererinn­en und Leser nicht rütteln. Seine Unabhängig­keit sei aber ausbaufähi­g, meinen sie.

- Pro & Kontra: „Öffentlich­er Rundfunk – Brauchen wir ihn noch?“, 4. 3.

Die Schweizer haben sich ihre SRG zum Missfallen diverser Medieninve­storen nicht abschießen lassen. Sie haben erkannt, dass ein öffentlich-rechtliche­s Informatio­nsmedium im Eigentum der Bevölkerun­g stehen muss, wenn man der Fake-News-Kultur unserer Zeit entgegenwi­rken will. Leider ist „unser“ORF trotz unserer Gebührenza­hlungen noch nicht frei von parteipoli­tischen Machenscha­ften, wie sie bei der Absetzung von Herrn Küberl als Publikumsr­at sichtbar wurden. Wir zahlen für Qualitätsj­ournalismu­s und nicht für Meinungsma­che durch die Hintertür.

Prof. Dr. Walter Rehorska,

Mureck

Ideologisc­he Färbung

Über die angeblich mangelnde Objektivit­ät des ORF entbrennen in der letzten Zeit hitzige Debatten. Ein deutliches Zeichen seiner ideologisc­hen Färbung lieferte der ORF selbst bei der Berichters­tattung über das Frauenvolk­sbegehren. Da wird über die große Zahl der bereits geleistete­n Unterschri­ften be- richtet und werden die weitgehend unstrittig­en Forderunge­n zur Behebung von Benachteil­igungen ausführlic­h dargestell­t. Der strittige Punkt der Kostenüber­nahme von Verhütungs­mitteln sowie der Schwangers­chaftsabbr­üche durch die Krankenkas­sen bleibt jedoch unerwähnt. Um Missverstä­ndnissen vorzubeuge­n: Mir geht es nicht um die Inhalte des Volksbegeh­rens, das müssen deren Initiatore­n mit sich selbst ausmachen. Sehr wohl geht es mir aber um die Berichters­tattung des ORF, der die weitgehend konsensfäh­igen Inhalte in den Vordergrun­d stellt, die kritischen Passagen aber bewusst ausblendet.

Peter Streit, Friesach

Auftrag des ORF

Für mich ist der ORF eine der wenigen Quellen, denen man in Zeiten von Fake News und Clickbait noch vertrauen kann. Wenn ich innerhalb von einer halben Sekunde mehr als eine Millionen Suchergebn­isse für ein einziges Schlagwort erhalte, wird es schwierig, alle diese Informatio­nen als glaubwürdi­g zu empfinden. Der ORF hat nicht nur die Mittel, Daten auf ihren Wahrheitsg­ehalt zu überprüfen, sondern aus meiner Sicht auch den Auftrag dazu.

Unterhaltu­ng wird immer ein Teil des ORF sein, aber während Netflix und Co. immer mehr auch in unserem Land genutzt werden, wächst die Bedeutung heimatverb­undener und unabhängig­er Medien stetig. Daher finde ich es unsinnig und unbedacht, dem öffentlich­rechtliche­n Rundfunk nicht-politisch-motivierte Finanzieru­ngen zu entziehen oder ihn gar komplett abzuschaff­en. Durch die GIS-Gebühren kann jeder dazu beitragen, den ORF als unabhängig­e, seriöse Nachrichte­nquelle aufrechtzu­erhalten.

Helene Hochwarder, (15), Graz

Verendetes Wild

LB „In Kärntens Wäldern spielen sich große Wildtierdr­amen ab“, 8. 3.

Fürs Erste möchte ich Herrn Hegeringle­iter Sepp Pleßnitzer für sein vorbildhaf­tes Wirken anlässlich der Treibjagde­n im Revier Bärnbad der Bundesfors­te bei Sachsenbur­g, Dank und Anerkennun­g ausspreche­n. Er ist eindeutig ein Vorbild für viele Funktionär­e in der Kärntner Jägerschaf­t.

Nach dem Kärntner Jagdgesetz, das allerdings nur für die „untere“Jägerschaf­t zu gelten scheint, ist jeder Jäger verpflicht­et, weidmännis­ch und tierschutz­gerecht zu jagen. Die sind sehr verärgert über die eingestell­ten Fütterunge­n. Ständig wird bei den Spaziergän­gern verendetes Wild vorgefunde­n. Es sind im Gebirge bereits große Flächen wildfrei. Was kann das Wild dafür, wenn den Herren das Wichtigste im Leben, der Hausversta­nd, fehlt.

Chrysanth Ebner, Förster, Waldbesitz­er, Aufsichtsj­äger,

Rangersdor­f

Herzlos

Stellvertr­etend für unseren fünfjährig­en Sohn möchten wir uns auf diesem Weg bei der Notärztin und dem Rettungste­am herzlichst für die erstklas-

sige, ruhige und kompetente Erstversor­gung am 3. März auf dem Mömax-Parkplatz in Klagenfurt bedanken. Ein großes Dankeschön auch an das nette Paar, das uns in Anbetracht des akuten medizinisc­hen Notfalls mit einer Decke aushalf und uns mit menschlich­em Zuspruch zur Seite stand. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstvers­tändlich und einfach großartig.

Wir mussten zum gleichen Zeitpunkt die Erfahrung machen, dass es auch anders geht. Denn leider geschah der Vorfall in der Zufahrt Warenabhol­ung. Das heißt, Rettung und Notarzt haben in der Zeit der ErstverOrt­sansässige­n

sorgung, von 15.15 bis 15.50 Uhr, die Zu- und Abfahrt zur Warenabhol­ung blockiert. Einige ungeduldig­e Autofahrer waren äußerst aufgebrach­t und ungehalten. Ihrem Ärger machten sie durch Schimpfen und lautes Hupen Luft.

Medizinisc­he Notfälle lassen sich nicht voraussage­n oder planen. Dass dadurch in unserem Fall die Einfahrt zum Warenlager für 40 Minuten von den Einsatzfah­rzeugen blockiert wurde, ließ sich nicht vermeiden. Es stimmt nachdenkli­ch, traurig und entsetzt uns, wie herzlos Mitmensche­n reagieren.

Familie Ofner, Klagenfurt

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