Meinungsmache durch die Hintertür?
Am ORF wollen unsere Lesererinnen und Leser nicht rütteln. Seine Unabhängigkeit sei aber ausbaufähig, meinen sie.
Die Schweizer haben sich ihre SRG zum Missfallen diverser Medieninvestoren nicht abschießen lassen. Sie haben erkannt, dass ein öffentlich-rechtliches Informationsmedium im Eigentum der Bevölkerung stehen muss, wenn man der Fake-News-Kultur unserer Zeit entgegenwirken will. Leider ist „unser“ORF trotz unserer Gebührenzahlungen noch nicht frei von parteipolitischen Machenschaften, wie sie bei der Absetzung von Herrn Küberl als Publikumsrat sichtbar wurden. Wir zahlen für Qualitätsjournalismus und nicht für Meinungsmache durch die Hintertür.
Prof. Dr. Walter Rehorska,
Mureck
Ideologische Färbung
Über die angeblich mangelnde Objektivität des ORF entbrennen in der letzten Zeit hitzige Debatten. Ein deutliches Zeichen seiner ideologischen Färbung lieferte der ORF selbst bei der Berichterstattung über das Frauenvolksbegehren. Da wird über die große Zahl der bereits geleisteten Unterschriften be- richtet und werden die weitgehend unstrittigen Forderungen zur Behebung von Benachteiligungen ausführlich dargestellt. Der strittige Punkt der Kostenübernahme von Verhütungsmitteln sowie der Schwangerschaftsabbrüche durch die Krankenkassen bleibt jedoch unerwähnt. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mir geht es nicht um die Inhalte des Volksbegehrens, das müssen deren Initiatoren mit sich selbst ausmachen. Sehr wohl geht es mir aber um die Berichterstattung des ORF, der die weitgehend konsensfähigen Inhalte in den Vordergrund stellt, die kritischen Passagen aber bewusst ausblendet.
Peter Streit, Friesach
Auftrag des ORF
Für mich ist der ORF eine der wenigen Quellen, denen man in Zeiten von Fake News und Clickbait noch vertrauen kann. Wenn ich innerhalb von einer halben Sekunde mehr als eine Millionen Suchergebnisse für ein einziges Schlagwort erhalte, wird es schwierig, alle diese Informationen als glaubwürdig zu empfinden. Der ORF hat nicht nur die Mittel, Daten auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, sondern aus meiner Sicht auch den Auftrag dazu.
Unterhaltung wird immer ein Teil des ORF sein, aber während Netflix und Co. immer mehr auch in unserem Land genutzt werden, wächst die Bedeutung heimatverbundener und unabhängiger Medien stetig. Daher finde ich es unsinnig und unbedacht, dem öffentlichrechtlichen Rundfunk nicht-politisch-motivierte Finanzierungen zu entziehen oder ihn gar komplett abzuschaffen. Durch die GIS-Gebühren kann jeder dazu beitragen, den ORF als unabhängige, seriöse Nachrichtenquelle aufrechtzuerhalten.
Helene Hochwarder, (15), Graz
Verendetes Wild
LB „In Kärntens Wäldern spielen sich große Wildtierdramen ab“, 8. 3.
Fürs Erste möchte ich Herrn Hegeringleiter Sepp Pleßnitzer für sein vorbildhaftes Wirken anlässlich der Treibjagden im Revier Bärnbad der Bundesforste bei Sachsenburg, Dank und Anerkennung aussprechen. Er ist eindeutig ein Vorbild für viele Funktionäre in der Kärntner Jägerschaft.
Nach dem Kärntner Jagdgesetz, das allerdings nur für die „untere“Jägerschaft zu gelten scheint, ist jeder Jäger verpflichtet, weidmännisch und tierschutzgerecht zu jagen. Die sind sehr verärgert über die eingestellten Fütterungen. Ständig wird bei den Spaziergängern verendetes Wild vorgefunden. Es sind im Gebirge bereits große Flächen wildfrei. Was kann das Wild dafür, wenn den Herren das Wichtigste im Leben, der Hausverstand, fehlt.
Chrysanth Ebner, Förster, Waldbesitzer, Aufsichtsjäger,
Rangersdorf
Herzlos
Stellvertretend für unseren fünfjährigen Sohn möchten wir uns auf diesem Weg bei der Notärztin und dem Rettungsteam herzlichst für die erstklas-
sige, ruhige und kompetente Erstversorgung am 3. März auf dem Mömax-Parkplatz in Klagenfurt bedanken. Ein großes Dankeschön auch an das nette Paar, das uns in Anbetracht des akuten medizinischen Notfalls mit einer Decke aushalf und uns mit menschlichem Zuspruch zur Seite stand. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und einfach großartig.
Wir mussten zum gleichen Zeitpunkt die Erfahrung machen, dass es auch anders geht. Denn leider geschah der Vorfall in der Zufahrt Warenabholung. Das heißt, Rettung und Notarzt haben in der Zeit der ErstverOrtsansässigen
sorgung, von 15.15 bis 15.50 Uhr, die Zu- und Abfahrt zur Warenabholung blockiert. Einige ungeduldige Autofahrer waren äußerst aufgebracht und ungehalten. Ihrem Ärger machten sie durch Schimpfen und lautes Hupen Luft.
Medizinische Notfälle lassen sich nicht voraussagen oder planen. Dass dadurch in unserem Fall die Einfahrt zum Warenlager für 40 Minuten von den Einsatzfahrzeugen blockiert wurde, ließ sich nicht vermeiden. Es stimmt nachdenklich, traurig und entsetzt uns, wie herzlos Mitmenschen reagieren.
Familie Ofner, Klagenfurt