Kleine Zeitung Kaernten

Mit Mahnmalen und einer Analyse der Zeit vor 1945 sei es nicht getan, meinen Leser.

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Leitartike­l „Das beste Denkmal sind Taten“, 12. 3. an ist in Deutschlan­d und Österreich „Weltmeiste­r im Gedenken“. Kein Mahnmal zu groß, kein Standort zu klein, und am nötigen Geld fehlt es auch nicht! Was fehlt, ist der Umgang mit den Antisemite­n der „JetztZeit“. Europa hat 2014 und 2015 widerwärti­ge Exzesse im Antisemiti­smus erlebt, die nach wie vor andauern. „Die altmodisch­en Rechtsradi­kalen, sofern es sie noch gibt, sind Feinde der Juden. Die Neue Linke ist sicher ein heftiger und noch dreisterer Gegner. Und der radikale Islamismus hält Juden für sein Hauptziel“, so formuliert es der französisc­he Philosoph Bernard Henry Levy. Man erinnert sich: Ein aufgeputsc­hter Haufen von Tausenden Jugendlich­en mit Migrations­hintergrun­d lief in europäisch­en – vor allem in deutschen – Hauptstädt­en mit Rufen wie „Juden ins Gas!“, Juden ans Messer!“durch die Straßen. Bestraft wurde niemand, ausgewiese­n auch nicht, und nachgefrag­t hat auch niemand.

Tausende Juden verlassen nach wie vor Frankreich, weil der tägliche Terror gegen sie erschrecke­nde Ausmaße angenommen hat. Aber man hat ein riesiges Denkmal „gegen den Antisemiti­smus“in Paris. Man blicke den Tatsachen ins Auge, auch wenn es nicht „politisch korrekt“ist. Wie es Christian Weniger sagt: „Das beste Denkmal sind Taten.“Und daran fehlt es ganz einfach!

Köttmannsd­orf

MRudolf Prill,

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