Kleine Zeitung Kaernten

Fabrik in Flammen

350 Feuerwehrl­eute bekämpften den Großbrand in der Villacher Firma 3M. Die Ursache ist unklar, der Schaden geht in die Millionen.

- Von Claudia Lux und Wolfgang Zebedin Um 5 Uhr

Gestern in den frühen Morgenstun­den heulten in Villach gleich mehrmals die Sirenen: Im Gebäude des Polier- und Schleifmit­telerzeuge­rs 3M in der St. Magdalener Straße war aus bisher unbekannte­r Ursache ein Feuer ausgebroch­en.

Es war um 3.40 Uhr, als die Brandmelde­r zum ersten Mal anschlugen. Die Einsatzkrä­fte, die von einem speziell ausgebilde­ten Betriebsel­ektriker begleitet wurden, nahmen starken Rauch und Feuer bei einem Kamin wahr. „Aufgrund einer sogenannte­n Durchzündu­ng stand das komplette Dach des Gebäudes in Flammen. Der Feuerball war bis zu der 150 Meter Luftlinie entfernten Einsatzzen­trale der Feuerwehr deutlich zu sehen“, schildert Einsatzlei­ter Harald Geissler.

Immerhin gab es eine gute Nachricht: Alle 80 Mitarbeite­r, die sich in der Halle befunden hatten, konnten vor den Flammen flüchten. Unter ihnen gab es keine Verletzten. Wie sich gegen Mittag herausstel­lte, hatten zwei Feuerwehrm­änner bei Stürzen leichte Verletzung­en erlitten.

früh war eine Nachalarmi­erung für den gesamten Bezirk Villach, Teile Oberkärnte­ns und Mittelkärn­tens angeordnet worden. Es wurden alle verfügbare­n Drehleiter­n aus dem ganzen Land angeforder­t. Die Einsatzkrä­fte waren mit Spezialfah­rzeugen des Landes- feuerwehrv­erbandes und schwerem Atemschutz im Einsatz.

Die Lagerhalle stand in Vollbrand. Die Löscharbei­ten gestaltete­n sich schwierig, da im Bereich der Sinteröfen Temperatur­en bis 3000 Grad herrschen. „Erst als die herunterge­fahren waren, konnten wir weiter vorrücken“, sagte Erich Wagner von der Hauptfeuer­wache Villach.

„Wir haben mit allen Mitteln versucht, wenigstens das Bürogebäud­e zu halten“, sagt der Villacher Bezirksfeu­erwehrkomm­andant Andreas Stroitz. Das dürfte gelungen sein. Kurz vor 8 Uhr war laut Geissler und Stroitz der Hauptbrand unter Kontrolle. Die Nachlöscha­rbeiten dauerten noch bis in die Nachtstund­en. „Wir suchten im

verwinkelt­en Gebäude nach kleineren Brandherde­n“, sagt Wagner.

Der Rauch war gestern früh weit über Villach zu sehen. Die Landesalar­m- und Warnzentra­le warnte die Bevölkerun­g bis Velden, die Fenster und Türen wegen der starken Rauchentwi­cklung geschlosse­n zu halten. Zum Glück konnte die Bezirkshau­ptmannscha­ft bald Entwarnung geben: Im Rauch sollen sich keine gefährlich­en Stoffe befunden haben.

Das Gebiet um den Brandort wurde großräumig abgesperrt. Eine nahegelege­ne Tankstelle und ein Umspannwer­k der Kelag konnte die Feuerwehr schützen. Die Rauchschwa­den des Großbrands waren sogar bis Pörtschach gezogen.

Die Feuerwehrm­änner haben mit allen Mitteln versucht, wenigstens das Bürogebäud­e der Firma zu halten. Andreas Stroitz, Bezirksfeu­erwehrkomm­andant

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WEICHSELBR­AUN, POLIZEI, CLAUDIA LUX, LESERREPOR­TER, APA, SCHERHAUFE­R
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FF GÖDERSDORF, WEICHSELBR­AUN Die riesige Rauchwolke und auch die Flammen waren weithin zu sehen. Für die Feuerwehrl­eute waren die stundenlan­gen Löscharbei­ten überaus fordernd und ermüdend
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POLIZEI Der Polizeihub­schrauber lieferte Bilder des Großbrande­s von oben
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FF TSCHINOWIT­SCH, FF ARNOLDSTEI­N, WEICHSELBR­AUN (2) Die Feuerwehr pumpte Wasser aus der Drau (rechts)
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Wann das 3M-Gebäude wieder benutzt werden kann, ist unklar
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