Fabrik in Flammen
350 Feuerwehrleute bekämpften den Großbrand in der Villacher Firma 3M. Die Ursache ist unklar, der Schaden geht in die Millionen.
Gestern in den frühen Morgenstunden heulten in Villach gleich mehrmals die Sirenen: Im Gebäude des Polier- und Schleifmittelerzeugers 3M in der St. Magdalener Straße war aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen.
Es war um 3.40 Uhr, als die Brandmelder zum ersten Mal anschlugen. Die Einsatzkräfte, die von einem speziell ausgebildeten Betriebselektriker begleitet wurden, nahmen starken Rauch und Feuer bei einem Kamin wahr. „Aufgrund einer sogenannten Durchzündung stand das komplette Dach des Gebäudes in Flammen. Der Feuerball war bis zu der 150 Meter Luftlinie entfernten Einsatzzentrale der Feuerwehr deutlich zu sehen“, schildert Einsatzleiter Harald Geissler.
Immerhin gab es eine gute Nachricht: Alle 80 Mitarbeiter, die sich in der Halle befunden hatten, konnten vor den Flammen flüchten. Unter ihnen gab es keine Verletzten. Wie sich gegen Mittag herausstellte, hatten zwei Feuerwehrmänner bei Stürzen leichte Verletzungen erlitten.
früh war eine Nachalarmierung für den gesamten Bezirk Villach, Teile Oberkärntens und Mittelkärntens angeordnet worden. Es wurden alle verfügbaren Drehleitern aus dem ganzen Land angefordert. Die Einsatzkräfte waren mit Spezialfahrzeugen des Landes- feuerwehrverbandes und schwerem Atemschutz im Einsatz.
Die Lagerhalle stand in Vollbrand. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da im Bereich der Sinteröfen Temperaturen bis 3000 Grad herrschen. „Erst als die heruntergefahren waren, konnten wir weiter vorrücken“, sagte Erich Wagner von der Hauptfeuerwache Villach.
„Wir haben mit allen Mitteln versucht, wenigstens das Bürogebäude zu halten“, sagt der Villacher Bezirksfeuerwehrkommandant Andreas Stroitz. Das dürfte gelungen sein. Kurz vor 8 Uhr war laut Geissler und Stroitz der Hauptbrand unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in die Nachtstunden. „Wir suchten im
verwinkelten Gebäude nach kleineren Brandherden“, sagt Wagner.
Der Rauch war gestern früh weit über Villach zu sehen. Die Landesalarm- und Warnzentrale warnte die Bevölkerung bis Velden, die Fenster und Türen wegen der starken Rauchentwicklung geschlossen zu halten. Zum Glück konnte die Bezirkshauptmannschaft bald Entwarnung geben: Im Rauch sollen sich keine gefährlichen Stoffe befunden haben.
Das Gebiet um den Brandort wurde großräumig abgesperrt. Eine nahegelegene Tankstelle und ein Umspannwerk der Kelag konnte die Feuerwehr schützen. Die Rauchschwaden des Großbrands waren sogar bis Pörtschach gezogen.
Die Feuerwehrmänner haben mit allen Mitteln versucht, wenigstens das Bürogebäude der Firma zu halten. Andreas Stroitz, Bezirksfeuerwehrkommandant