Stephen Hawking – Superstar
Keep your eyes on the stars and your feet on the ground“– Worte von Franklin D. Roosevelt, die Stephen Hawking mit unermesslich bemerkenswertem Leben erfüllt hat, ja erfüllen musste. Seine bereits früh diagnostizierte Krankheit des motorischen Nervensystems war für ihn niemals Grund zur Resignation, sondern vielmehr eine Herausforderung, der Welt zu beweisen, dass nicht nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen kann. Und so wurde Stephen Hawking zu einem weltweiten Idol, an dem sich unsere Gesellschaft ein Beispiel nehmen sollte.
Seine frühe Berufung auf den Lucasischen Lehrstuhl an der Universität Cambridge, den einst Isaac Newton innehatte, hatte bereits seinen beeindruckenden Weg auf dem Gebiet der Mathematik und Astrophysik vorgezeichnet. Und seine geniale wissenschaftliche Befähigung, in Verbindung mit einer beispiellosen Konsequenz, hat fundamentale Erkenntnisse zur Entwicklung unseres Universums hervorgebracht. Hawkings war aber nicht nur ein überragender Wissenschaftler, sondern gleichzeitig auch ein begnadeter Lehrer – und dies trotz seines körperlichen Gebrechens. Mit seinen bemerkenswerten Büchern hat er die Geheimnisse unseres unermesslichen Universums für ein Millionenpublikum gelüftet und die uns allen eigene Neugier geweckt. Dabei gelang es ihm, für Laien scheinbar unverständliche Zusammenhänge auf das Wesentliche zu reduzieren und die wissenschaftliche Nachricht stets appetitanregend und leicht verdaulich zu verpacken. Er folgte stets der Empfehlung von Albert Einstein, der da meinte: „Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher“.
„Seine geniale Befähigung hat fundamentale Erkenntnisse zur Entwicklung unseres Universums hervorgebracht.“
Seine letzten Lebensjahre hat Stephen Hawking auch dem Blick in die ferne Zukunft und jener unseres Planeten Erde gewidmet. Er hat dabei Szenarien entwickelt, die für uns alle ein lauter Appell sein sollten, mit unseren Ressourcen sorgsamer umzugehen und vor allem das Thema Klimaveränderung wirklich sehr ernst zu nehmen. Denn wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich die Geschichte.
Hans Sünkel war Rektor der TU Graz und Direktor des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW