Sechs Kameras haben alles fest im Blickfeld
Bei der Entscheidung, ob der Treffer zum 1:1 von Bozen in der Schlusssekunde regulär war oder nicht, hatten die Schiedsrichter aufgrund der Technik leichtes Spiel.
Die letzte Spielminute im dritten Drittel in der Partie zwischen dem KAC und Bozen wird den Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Zuerst belohnten sich die Klagenfurter 17 Sekunden vor dem Ende mit dem verdienten 1:0. Die Fans waren noch im Freudentaumel als Alexander Petan mit seinem Tor in der Schlusssekunde für unglaubliche Blicke unter den heimischen Fans und Spielern sorgte. Die Uhr an der Anzeigetafel zeigte 20:00 an. Es keimte die Hoffnung auf, dass die Scheibe erst nach Ablauf der Spielzeit im Tor der Klagenfurter einschlug. Die Unparteiischen, die auf Tor entschieden hatten, gingen aber auf Nummer sicher und schauten sich den Treffer auf Video an. Nach knapp einer Minute hatten die beiden Headschiedsrichter Klarheit. Das Tor fiel exakt 0,3 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Es stand 1:1 und der KAC musste in die Verlängerung, die Manuel Ganahl mit dem 2:1 in der 68. Minute unter dem Jubel der Fans beendete.
welche Bilder den „Zebras“eigentlich zur Verfügung stehen, wenn sie entscheiden müssen, ob der Treffer regulär war oder nicht. „In jeder Halle sind sechs Kameras installiert, bei der Führungskame- ra läuft auch die Zeit mit. Über ein Tablet können sie sich alle Bilder ganz genau ansehen, haben die Möglichkeit, alle sechs Einstellungen auf einmal unter die Lupe zu nehmen“, erklärt Erste-Bank-Liga-Pressechef Michael Seif. Sowohl die Schiedsrichter als auch die Zeitnehmer in den Stadien wurden auf dieses System eingeschult, damit es zu keinen unliebsamen Überraschungen kommen kann. „Wir haben für das System sogar ein Back-up, sollte es aus irgendeinem Grund zu einem Ausfall kom- men. Aber bisher musste noch niemand auf die zweite Variante zurückgreifen“, klärt Seif auf.
Play-off-Krimi gewonnen werden konnte, herrschte im Lager der Rotjacken große Erleichterung. „Wir haben den bitteren Ausgleich in der Pause gut verarbeitet. Das Team hat gezeigt, wie stark wir im Kopf sind, da wir in der Verlängerung sofort bereit waren und schlussendlich verdient gewonnen haben“, sagte Goldtorschütze Manuel Ganahl. Schon heute reist die Mannschaft nach Südtirol, wo am Freitag Spiel fünf absolviert werden wird. „Die Energie, die wir durch den Sieg bekommen haben, müssen wir mitnehmen. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen nach Bozen“, erklärt Ganahl.
Noch nicht klar ist, zu welcher Zeit der KAC am Sonntag das nächste Heimspiel gegen die Südtiroler in Angriff nehmen wird. Drei Varianten sind für das fünfte Viertelfinale möglich (17.30, 18.15 oder 20.15 Uhr). Abhängig ist dies vom Verlauf der übrigen Serien und von TV-Übertragungen.