Im Schatten von Disney World
Überwältigender Kinderstar Brooklynn Prince.
Aus dem Blickwinkel von Kindern wird hier die Geschichte von am Rand der Gesellschaft gestrandeten Menschen erzählt. In einem Motel in unmittelbarer Nachbarschaft von Disney World versucht eine illustre Menschenschar, sich gegen den totalen sozialen Absturz zu sträuben.
Im Mittelpunkt steht die sechsjährige Mooney (Brooklynn Prince) mit ihren ungefähr gleichaltrigen Freunden, die für jede Lausbüberei zu haben sind. Hier kann man ganz tolle Spiele spielen. Etwa vom ersten Stock auf die geparkten Autos herunterspucken. Natürlich gibt es auch erwachsene Spielverderber.
Mooney und ihre Freunde streifen durch die Gegend, betteln Touristen um Kleingeld an, zeigen ein rabaukenhaftes Benehmen, das nicht jedermanns Sache ist.
Bobby (Willem Dafoe), der Manager der Motel-Anlage, versucht mitunter, mehr als ein Auge zuzudrücken, was nicht immer gelingt, da auch er in der Hierarchie nicht ganz oben steht. Es ist unglaublich mit welcher Energie, mit welcher Überzeugungskraft hier Kinderdarsteller am Werk sind und das Drama familiärer Beziehungen am Leben erhalten.
Regisseur Sean Baker zeigt uns neben all der Tristesse, für die Mooneys arbeitslose Mutter (Bria Vinaite) steht, auch etwas mehr als einen Funken Hoffnung. US-amerikanisches Independent-Kino vom Feinsten.