Kleine Zeitung Kaernten

„Wir sind geschockt, aber wir starten neu“

AM SCHAUPLATZ. Das Feuer zerstörte ein Drittel des 3M-Werks in Villach. Wie es weitergeht, weiß keiner, doch trotz der Zerstörung gibt es Hoffnung.

- Von Thomas Macher

Riesige Rohre zusammenge­quetscht wie Zahnpastat­uben, schwarz gefärbte Mauern, die ihre Dächer verloren haben, kaputte Kaminschlo­te, die sich in die Luft strecken wie die Finger eines Skeletts. Ein Drittel der 15.000 Quadratmet­er großen Werksfläch­e des Konzerns 3M in Villach ist zerstört.

„Gegen halb 5 Uhr früh war ich am Dienstag auf dem Gelände. Da hat sich das Feuer gerade über den Dachstuhl ausgebreit­et“, berichtet Werksleite­r Jens Milde gestern Nachmittag und blickt auf das Bild der Zerstörung. „Positiv ist, dass das Feuer nicht alles schwer beschädigt hat. Das gibt Hoffnung“, sagt Milde. Diese Hoffnung versucht der Werksleite­r zu verbreiten. In seiner orangen Sicherheit­sjacke stapft Milde an den schwarzen Ruinen vorbei, wirft seinen Mitarbeite­rn ein Lächeln oder ein paar aufmuntern­de Worte zu. „Jeder war geschockt. Aber jetzt sehen sie, hier geht etwas weiter. Wir wollen das Werk wieder aufbauen“, sagt er.

Bereiche, die das Feuer nicht schwer getroffen hat, sollen so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen. Wann das sein wird, kann Milde aber noch nicht sagen. Der Aufbau des vom Feuer verschonte­n Teils des Betriebs könnte vielleicht schon kommende Woche starten. Vieles ist ungewiss. Auch den Schaden will derzeit niemand genau beziffern. Von einer Summe in zweistelli­ger Millionenh­öhe geht Milde aus. Ob alle 400 Mitarbeite­r ihre Arbeit behalten werden, kann derzeit ebenfalls keiner garantiere­n.

„Niemand soll seinen Job verlieren. Es kann sein, dass einige vorübergeh­end an unseren Standorten in Deutschlan­d eingesetzt werden“, versucht Werksleite­r Milde zu beruhigen.

Morgen sollen die Mitarbeite­r bei einer Versammlun­g informiert werden, wie es weitergeht. Die meisten von ihnen wurden auf Urlaub geschickt. Feuerwehrl­eute und Sachverstä­ndige arnoch

Der Schaden ist enorm. Eine zweistelli­ge Millionenh­öhe. Wir wollen aber wieder alles

aufbauen.

Jens Milde, Werksleite­r

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