„Wir sind geschockt, aber wir starten neu“
AM SCHAUPLATZ. Das Feuer zerstörte ein Drittel des 3M-Werks in Villach. Wie es weitergeht, weiß keiner, doch trotz der Zerstörung gibt es Hoffnung.
Riesige Rohre zusammengequetscht wie Zahnpastatuben, schwarz gefärbte Mauern, die ihre Dächer verloren haben, kaputte Kaminschlote, die sich in die Luft strecken wie die Finger eines Skeletts. Ein Drittel der 15.000 Quadratmeter großen Werksfläche des Konzerns 3M in Villach ist zerstört.
„Gegen halb 5 Uhr früh war ich am Dienstag auf dem Gelände. Da hat sich das Feuer gerade über den Dachstuhl ausgebreitet“, berichtet Werksleiter Jens Milde gestern Nachmittag und blickt auf das Bild der Zerstörung. „Positiv ist, dass das Feuer nicht alles schwer beschädigt hat. Das gibt Hoffnung“, sagt Milde. Diese Hoffnung versucht der Werksleiter zu verbreiten. In seiner orangen Sicherheitsjacke stapft Milde an den schwarzen Ruinen vorbei, wirft seinen Mitarbeitern ein Lächeln oder ein paar aufmunternde Worte zu. „Jeder war geschockt. Aber jetzt sehen sie, hier geht etwas weiter. Wir wollen das Werk wieder aufbauen“, sagt er.
Bereiche, die das Feuer nicht schwer getroffen hat, sollen so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen. Wann das sein wird, kann Milde aber noch nicht sagen. Der Aufbau des vom Feuer verschonten Teils des Betriebs könnte vielleicht schon kommende Woche starten. Vieles ist ungewiss. Auch den Schaden will derzeit niemand genau beziffern. Von einer Summe in zweistelliger Millionenhöhe geht Milde aus. Ob alle 400 Mitarbeiter ihre Arbeit behalten werden, kann derzeit ebenfalls keiner garantieren.
„Niemand soll seinen Job verlieren. Es kann sein, dass einige vorübergehend an unseren Standorten in Deutschland eingesetzt werden“, versucht Werksleiter Milde zu beruhigen.
Morgen sollen die Mitarbeiter bei einer Versammlung informiert werden, wie es weitergeht. Die meisten von ihnen wurden auf Urlaub geschickt. Feuerwehrleute und Sachverständige arnoch
Der Schaden ist enorm. Eine zweistellige Millionenhöhe. Wir wollen aber wieder alles
aufbauen.
Jens Milde, Werksleiter