Er kennt den richtigen Weg
Fritz Hajnsek (71) ist Jakobsweg-Routinier und hat bereits drei Reiseführer über den Pilgerweg herausgebracht.
Den 1200 Kilometer langen Jakobsweg nach Santiago de Compostela sind im vergangenen Jahr rund 300.000 Besucher gegangen. Einer davon ist Fritz Hajnsek aus Ebenthal. Der 71-Jährige absolvierte den Pilgerweg bereits drei Mal. Diesen Sommer versucht er es ein viertes Mal.
Die schönsten Momente seiner Reisen hat der Kärntner in jeweils drei verschiedenen Reiseführern im Selbstverlag festgehalten. Darin enthalten sind Tipps und Tricks für die erfolgreiche Bewältigung des Pilgerweges: von persönlichen Etappen über Herbergen bis hin zu Schwierigkeitsgraden. In seinem aktuellsten Reiseführer „Buen Camino del Norte“beschreibt er seine Pilgerwanderung mit Start in Irun.
Nach seiner Pensionierung entschloss sich Hajnsek für diese besonderen Pilgerreisen, ausgehend von verschiedenen Startpunkten: die Via de la Plata mit Start in Sevilla und den Küstenweg Camino del Norte. Für die Pilgerreise will er sich nach Portugal wagen und den Camino Portugues mit Beginn in Porto gehen. Der Pensionist pilgert alleine. „Nur dann kann ich ganz in mich gehen und die Eindrücke der Natur und des Landes noch besser aufnehmen“, sagt Hajnsek.
Der Pilger arbeitete 47 Jahre lang als Haustechniker. „Ich war schon immer technisch interessiert, also entschied ich mich für eine technische Lehre.“Familiär wird der Vater von zwei Kindern und Großvater eines Enkelkindes immer auf Trapp gehalten. Er hält sich in der Freizeit gerne in der Natur auf, liebt das Nordic Walking und das Wandern in den Bergen. Noch ein Hobby hat Hajnsek: das Schnapsbrennen. Schon seit 20 Jahren brennt er regionale Sorten wie Zwetschke, Marille oder Birne für den Eigengebrauch. „Ich war eigentlich immer ein Freund der edlen Tropfen, aber viele brannten ihre Schnäpse mit Extrakten und Zusatzstoffen. Das wollte ich nicht, deshalb besteht mein Schnaps aus einem reinen Fruchtanteil ohne Zuckerzusätze“, erzählt er.
Wie geht man am besten an eine Pilgerreise heran? „Am wichtigsten ist die zeitgerechte Vorbereitung“, sagt Hajnsek. „Und diese beginnt bei mir rund ein dreiviertel Jahr vor Abreise.“Der Pilger bezeichnet sich selbst nicht als Abenteurer, sondern als Naturliebhaber. „Jede Reise bringt schöne Erinnerungen mit sich. Ich bin sehr dankbar, dass ich so etwas in meinem Alter noch machen kann.“