Kleine Zeitung Kaernten

Österreich­er sparen nicht beim Essen

Zwei Trends zeigen sich im Lebensmitt­elhandel: Kunden achten auf Qualität und greifen lieber zu den „schnellen“Fleischsor­ten.

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Die Österreich­er lassen es sich wieder gut gehen, das zeigt sich auch bei den Lebensmitt­eleinkäufe­n. Wie die Marktanaly­se der AMA zeigt, wurden 2017 erstmals seit Jahren wieder mehr Lebensmitt­el verkauft und die Kunden waren bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. 5,9 Milliarden Euro wurden im Vorjahr mit Lebensmitt­eln umgesetzt, ein Plus von 5,1 Prozent. Im Schnitt gibt jeder Österreich­er 145 Euro im Monat für Lebensmitt­el aus. Generell bestätigte­n sich die Trends der vergangene­n Jahre.

Bio legt zu: Jeder Österreich­er kauft mindestens einmal im Jahr ein Bioprodukt. Seit 2012 sind die Ausgaben für Bioprodukt­e um 50 Prozent gestiegen. Dabei zeigt sich, dass eine kleine Gruppe eingefleis­chter Biofans (14 Prozent) für mehr als die Hälfte des Bioumsatze­s verantwort­lich ist. Die Erhebung zeigt auch, dass Biokunden für Aktionspre­ise weniger ansprechba­r sind. Ihre Kaufentsch­eidung folgt aus Natur- und Umweltschu­tzgründen. Je weniger Bioprodukt­e auf dem Einkaufsze­ttel stehen, desto mehr spielen Preisreduz­ierungen eine Rolle.

Premium-Milch: Auch bei der Milch sind Kunden offenbar wesentlich weniger preissensi­bel als gedacht. Denn während der Umsatz bei Trinkmilch in den vergangene­n fünf Jahren um vier Prozent zurückgega­ngen ist, legte er bei der teureren Sorte „lactosefre­i“um 51 Prozent, bei Biomilch um 39 Prozent und bei Heumilch um 18 Prozent zu. Die etwas länger haltbare ESL-Milch hat die normale Trinkmilch im Preis überholt. Es zeigt sich, dass Heumilch von den Kunden gut angenommen wird. 2017 gab es ein Mengenplus von 7,1 Prozent.

Trend zur Natur: Seit Jahren sinkt der Marktantei­l von Fruchtjogh­urt im Vergleich zur natürliche­n Variante. 2017 hat Naturjoghu­rt erstmals einen Marktantei­l von mehr als 50 Prozent. Beim Käse legten vor allem Frischkäse und Aufstrich-

käse bei der verkauften Menge deutlich zu.

Alles in Butter: Die massiven Preissteig­erungen bei Butter Ende des Vorjahres schreckten die echten Butterlieb­haber nicht ab. Die verkaufte Menge sank nur marginal um 1,2 Prozent. Die Umsätze stiegen, auch wegen der hohen Preise, um 22 Prozent.

Schnelle Küche: Beim Fleisch greifen Österreich am liebsten zu jenen Stücken, die sich schnell zubereiten lassen. So

sank die verkaufte Menge von Schweinefl­eisch um 4,6 Prozent, allerdings wurden um 4,6 Prozent mehr Schweinsfi­scherl verkauft. Beim Rindfleisc­h ist der Unterschie­d noch deutlicher. Um 4,8 Prozent weniger Rindfleisc­h ging 2017 über die Theke, doch der Steakverka­uf legte um 17,7 Prozent zu. Ein Drittel des verkauften Fleisches in Österreich stammt von Huhn oder Pute, ein Plus von 5,1 Prozent.

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Beim Einkaufen achten viele auf Qualität, nicht auf den Preis
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