Kleine Zeitung Kaernten

AUA fliegt im Jubiläumsj­ahr historisch bestes Ergebnis ein

Airline richtet sich auf harten Wettbewerb ein, aber führt auch mit Niki Lauda Gespräche über etwaige Kooperatio­n.

- FOTOLIA Operatives Ergebnis (Ebit) 3310 130,04 129.424 Passagiere Mitarbeite­r 101 12,85 6914 Claudia Haase

Den Passagierr­ekord hatte die AUA schon im Herbst geschafft. Als nach der Air Berlin auch Niki Pleite ging, sorgte das noch einmal für einen Schub bei der österreich­ischen Lufthansa-Tochter. Mit einem Betriebsge­winn von 101 Millionen Euro – inklusive sieben Millionen aus dem Verkauf der Fokker-Flotte – bewegt sich die Fluggesell­schaft sogar in historisch luftigen Höhen. „Wir sind in den vergangene­n 60 Jahren noch nie so gut dagestande­n.“Finanzchef Heinz Lachinger rang um Luft und Worte. Nach 30 Jahren geht er bei Austrian Airlines von Bord. AUA-Chef Kay Kratky hatte ihm bei der Bilanzpräs­entation den Vortritt gelassen.

140 bis 160 Millionen Euro Betriebsge­winn sind nun das höhere Ziel. „Dieser nächste Schritt ist anspruchsv­oll“, so Kratky. Heuer wird sogar mit weniger Gewinn gerechnet als im Vorjahr. Das Kerosin ist teuer. 40 Millionen Euro werden zahlreiche Triebwerks­überholung­en kosten. Vor allem wird die neue Billigkonk­urrenz für Ertragsdru­ck sorgen. Die AUA will ihr Terrain auch über einen harten Preiskampf gegen Wizz Air oder Vueling verteidige­n. Auch die Ryanair könnte bald in Wien landen.

Mit dem neuen Konkurrent­en Niki Lauda ist die AUA-Führung bereits in Gesprächen. Sie möchte für ihren Wachstumsk­urs Maschinen von der Laudamotio­n im „Wet-Lease“samt Crew längerfris­tig anmieten. „Mit den Wettbewerb­sbehörden stimmen wir genau ab, was möglich ist“, so Kratky. Am heutigen Freitag gibt auch Niki Lauda seine erste Pressekonf­erenz

124.306

+45,5%

+18,6%

+4,1% zum geplanten Start von Laudamotio­n. Laut Kratky könnte man schon in ein, zwei, drei Wochen Klarheit haben.

Etwa hundert ehemalige NikiMitarb­eiter haben bereits fix bei der AUA angeheuert. Viele sind noch in Gesprächen. Die AUA braucht allein 150 neue Mitarbeite­r für die 48 Millionen Euro teure Boeing 777, die sie im Herbst in Dienst stellt. Je 100 Piloten sollen 2018 und 2019 engagiert werden, um Kollegen aus Deutschlan­d die Rückkehr zu

65

in Mio.

11,39

per 31. 12.

6450

+7,2% ermögliche­n. Mit dem Betriebsra­t des fliegenden Personals ist die AUA-Führung im Clinch. Am 22. März gibt es eine Betriebsve­rsammlung. Eine Einigung dürfte Voraussetz­ung für den ein bis zwei Milliarden Euro teuren Ersatz der Langstreck­enflotte sein. „Wie die Reise weitergeht“, soll Kratky zufolge im Spätsommer klar sein. Dass dann auch er geht – er ist 60, sein Vertrag endet im August –, gilt inzwischen als unwahrsche­inlich.

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