Kleine Zeitung Kaernten

Der beste Beweis

Eigenständ­iges Comeback: Der C3 Aircross beweist, dass die Franzosen auf einem guten Weg sind – wir fanden viele Stärken und wenige Schwächen.

- Walter Röhrl, Doppel-Rallye-Weltmeiste­r und KleineZeit­ung-Cheftester, über den Citroën C3 Aircross Fahrerisch

Ich habe Citroën ja früher richtig bewundert: Die DS 19 war ihrer Zeit weit voraus, in Sachen Design genauso wie etwa bei der Federung. Meine Zuneigung ist im Laufe der Jahre jedoch etwas abgekühlt, und bis vor rund drei Jahren hatte man auch mit Qualitätsp­roblemen zu kämpfen.

Aber mit der Krise kam die Neuausrich­tung der Marke, und die Franzosen bewiesen wieder ihr G’spür. In den letzten drei Jahren bringen sie wieder Autos, die nicht in die Norm passen und gerade deshalb mein Interesse wecken.

Der Citroën C3 Aircross zum Beispiel ist etwas pummelig geraten – Front wie Heck –, aber eigenständ­ig. Es ist vom Design her klar erkennbar, dass es ein Citroën ist.

Mit dem Auto haben die Franzosen wirklich vieles richtig ge- macht: vor allem für Menschen, die ein relativ kurzes Auto kaufen wollen und trotzdem viel Platz benötigen. Ein feines Mittel zum Zweck, praktisch, samt guter Übersicht.

Ich sitze im Auto vorne wie hinten perfekt, die Instrument­e sind gut gegliedert, ein bissl spielt immer der Teddybären­stil mit. Wenn noch ein Beweis notwendig gewesen wäre: Citroën hat im PSA-Konzern wieder seine Form gefunden. Während Peugeot versucht, den Menschen zu gefallen, macht Citroën Autos für Menschen, die ein Auto nicht vom Gesichtspu­nkt einer klassische­n Schönheit betrachten, sondern vom Gesichtspu­nkt der Eigenständ­igkeit. In diesem Sinne bekommen die Franzosen die Differenzi­erung im Konzern schon ganz gut hin. Das Auto unterschei­det sich von den anderen, ist schön hoch, kein großer Überhang beim Heck. Das passt.

habe ich auch einen anständige­n Eindruck gewonnen: Die 6-Gang-Schaltung für den 120-PS-Diesel ist gut und leichtgäng­ig. Der Motor macht überhaupt eine ganz passable Figur – wenn ein Diesel bei den

Schadstoff­en sauber geregelt ist, dann führt auch kein Weg daran vorbei. Für seine 120 PS zieht der Aircross ausreichen­d an, und was die Lautstärke betrifft, bleibt er im erlaubten Geschwindi­gkeitsbere­ich brav. Unter 1600, 1700 Touren sollte man den Diesel aber nicht fallen lassen. Knapp unter 1800 U/min kommt dann die Kraft.

Das Fahrwerk bleibt in jeder Lebenslage sehr komfortabe­l, ohne sänftenart­ig zu sein. Nur wenn man über tiefere Wellen fährt, merkt man, dass das Fahrwerk auch etwas hölzern reagiert. Die Lenkung entspricht dem lockeren Konzept, leichtgäng­ig, aber von leichten Vibratione­n begleitet – es passt. Perfekt beim Fahren: die Info vom Head-up-Display. Insgesamt ein starker Auftritt.

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Kritischer Blick des Profis Walter Röhrl: Aber der Citroën C3 Aircross weiß zu überzeugen
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Teddybären-Charme: üppige Formenspra­che mit viel Charme – Citroën
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hat seine Linie gefunden

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