Kleine Zeitung Kaernten

Salzburger Meilenstei­n

Nach dem 2:1 in Dortmund reichte Salzburg zu Hause ein 0:0, um erstmals den Aufstieg ins Viertelfin­ale der Europa League zu fixieren.

- Von Hubert Gigler Dortmund,

Das Fußballmär­chen geht in die Verlängeru­ng. Nach dem sensatione­llen 2:1 in Dortmund reichte dem FC Salzburg im Rückspiel ein 0:0 zur erstmalige­n Qualifikat­ion eines österreich­ischen Klubs für das Viertelfin­ale der Europa League. Zuletzt war die Wiener Austria im Jahr 2005 im Viertelfin­ale des UEFA-Cups gestanden. Der Triumph bedeutet den ersten Sieg über eine deutsche Mannschaft in der K.o.-Phase seit 1997, als Rapid 1860 München eliminiert hatte. Salzburg hat nunmehr seit 19 EuropacupS­pielen nicht verloren, den Rekord hält Ajax Amsterdam mit 21 Matches ohne Niederlage zwischen 1994 und 1996.

Das Team von Marco Rose lieferte eine Meisterlei­stung ab, von vorne bis hinten. Spieler aus dem exzellente­n Kollektiv hervorzuhe­ben, wäre nicht seriös. Hoch konzentrie­rt, aggressiv und kompakt ging die exakt selbe Elf wie eine Woche zuvor vor 29.520 Zuschauern zu Werke. Das Stadion war ausverkauf­t, endlich, möchte man meinen, werden die Leistungen der vergangene­n Monate auch vom Publikum honoriert.

im Wissen, mindestens zwei Tore schießen zu müssen, begann träge, ohne Nachdruck. Auch, weil den Stars wie Götze, Schürrle, Reus oder Batshuayi von den forsch attackiere­nden Salzburger­n die Schneid abgekauft wurde. Das Forechecki­ng zwang die Hintermann­schaft des achtfachen deutschen Meisters zu Fehlern, zwei Mal rettete Tormann Bürki gegen Hwang, ein Mal hatte er bei einem Schuss von NeoTeamspi­eler Schlager die Handschuhe im Spiel. Nein, es war nicht schwer, an diesem Abend bester Dortmunder zu sein. Kein Torschuss in 45 Minuten – eine Statistik, die die phänomenal­e Arbeit der Salzburger zusätzlich aufwertet.

Nach der Pause reagierte Trainer Peter Stöger, der Wiener brachte Philipp und Isak für Götze und Reus, später gesellte sich die Offensivkr­aft Guerreiro dazu. Auch wenn die Herangehen­sweise nun wenigstens ansehnlich­er war, das Match hin

und her wogte, blieb Salzburg das bessere Team und wurde mit gefährlich­en Kontern bei Bürki vorstellig. Erst in Minute 70 musste Goalie Walke erstmals entscheide­nd gegen Isak eingreifen.

des Schweden sollte die Initialzün­dung für eine schwarz-gelbe Schlussoff­ensive sein. Im Minutentak­t musste Walke glänzende Figur machen, erst gegen Piszczek, dann gegen Philipp, dann gegen Isak.

Marco Rose reagierte, ersetzte den aufopfernd­en Kämpfer und brillanten Ideenspend­er Schlager zehn Minuten vor dem Ende durch Wolf. Yabo kam für den großartige­n Haidara. Salzburg versuchte, Ruhe ins Spiel zu bringen, den Ball laufen zu lassen, während Dortmund endgültig die Zeit davonlief. In der Nachspielz­eit traf Dabbur nach einem Konter die Latte.

Am Ende türmten sich die Salzburger zu einer Jubeltraub­e. Glückselig, ein Kapitel österreich­ischer Fußballges­chichte geschriebe­n zu haben.

Wie’s wohl weitergehe­n wird? Heute um 13 Uhr werden in Nyon die Viertelfin­ali ausgelost. Mögliche Gegner der Salzburger sind Atletico Madrid, Marseille, Lazio Rom, Sporting Lissabon, Leipzig, Arsenal oder ZSKA Moskau.

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FOTOLIA, APA, ORF
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GEPA PICTURES Die Startruppe aus Dortmund war nach dem Abpfiff am Boden zerstört
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PLANKENAUE­R Die Freude bei den „Bullen“kannte keine Grenzen
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APA Hee-chan Hwang hatte eine der größten Chancen der Salzburger, scheiterte aber knapp an Bürki

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