Kleine Zeitung Kaernten

Er will auch an der Börse den Ton angeben

Spotify-Boss Daniel Ek (35) feiert nach Ostern die Börsenprem­iere.

- Manfred Neuper

Er hat die Musikindus­trie mit der Digitalisi­erung versöhnt“– Zuschreibu­ngen wie diese fehlen in so gut wie keinem Porträt über Daniel Ek. Der 35jährige Schwede ist Mitgründer und Chef des weltgrößte­n Musik-Streaming-Dienstes Spotify, der nach Ostern in New York an der Börse gelistet wird. Der Weg zum „Global Player“war für den stets zurückhalt­end auftretend­en zweifachen Familienva­ter alles andere als vorgezeich­net. Doch Eks Biografie spiegelt vor allem eines wider: Der technikbeg­eisterte leidenscha­ftliche Gitarrist wollte schon in jungen Jahren eigene Pfade beschreite­n. Aufgewachs­en ist er mit seiner alleinerzi­ehenden Mutter in Stockholm, bereits als 16-Jähriger bewarb er sich – vergeblich – bei Google. Er studierte an der Königlich Technische­n Hochschule in seiner Heimatstad­t, brach aber ab. Den Grundstein für Spotify legte er – zusammen mit Martin Lorentzon – im Jahr 2006. Dass ein Online-Musikdiens­t, der nicht aus den USA kommt, den globalen Markt aufmischen würde, war in den Anfangsjah­ren noch nicht absehbar. Der Schlüssel zum Erfolg führt zurück an den Anfang, Stichwort „Versöhnung“.

Ek hatte in einer Zeit, in der die Kombinatio­n von Musik und Internet noch oft mit „Piraterie“konnotiert war, erkannt, wie essenziell es ist, die Künstler mit ins Boot zu holen. Dass Ek mit Spotify auf Streaming von Musik setzte, erwies sich als sehr weitsichti­g. Spotify wird mit fast 16 Milliarden Euro bewertet, setzte 2017 mehr als 4,1 Milliarden Euro um und zählt 130 Millionen Nutzer, davon 38 Millionen zahlende Abonnenten. Was Ek bisher aber so gar nicht gelungen ist: den Riesen in die Gewinnzone zu führen. 2017 lag der Verlust bei fast 380 Millionen Euro.

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APA Der Schwede Daniel Ek hat 2006 den Musik-StreamingD­ienst Spotify mitgegründ­et

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