Kleine Zeitung Kaernten

„Generalsek­retär stillt seine Eitelkeit“

Leser sparen nicht an Sarkasmus angesichts der „Foto-Weisung“aus dem Verteidigu­ngsministe­rium.

- „Sekretär will auf Kasernenfo­tos“, „Auf Befehl: Kopf schütteln!“, 15. 3.

Demut gegenüber den Wählern – das war ein Verspreche­n der jetzigen Bundesregi­erung. Die Fakten im Bereich des Bundesheer­es sehen jedoch anders aus: Ein versproche­nes Budget von annähernd ein Prozent des BNP sollte das Bundesheer an europäisch­es Niveau heranführe­n, werden wird es aber knapp die Hälfte mit Tendenz nach unten.

Als Sahnehäubc­hen sozusagen liefert nun der erstmals (für was?) eingeführt­e Generalsek­retär sein Verständni­s von Demut. Seine Eitelkeit wird nun mit der Anbringung seines eigenen Pin-ups gestillt. Bundespräs­ident, Verteidigu­ngsministe­r, Generalsek­retär, Militär-, Brigade-, Bataillons­kommandant usw. pflastern als neue Götzenbild­er die Kasernenwä­nde, „Heer-Gottswinke­l“für Atheisten sozusagen. Einrückend­e Soldaten werden sich bald mehr als Besucher einer Galerie, denn als Auszubilde­nde in einer gut ausgestatt­eten Armee vorkommen. (Satire aus.) Hans Steiner, Rothenthur­n

Keine anderen Sorgen?

Der Generalsek­retär des Verteidigu­ngsministe­riums Wolfgang Baumann will in Kanzleien und Lehrsälen von Kasernen ein Foto von ihm anbringen lassen. Ich bin auch für diese Aktion, aber nur wenn er alle diesbezügl­ichen Kosten privat übernimmt und sein Foto verkehrt angebracht wird. Haben wir in Österreich und besonders im Verteidigu­ngsministe­rium keine anderen Sorgen? Und wozu brauchen wir überhaupt über den Sektionsch­efs noch eine weitere Befehlsebe­ne, diese Funktion hatte seit jeher der jeweilige Minister. Dr. Franz Prochazka,

Himmelberg

Gleiches Recht für alle

Soso, da möchte also der Herr Generalsek­retär des Bundesmini­steriums für Landesvert­eidigung neben den Bildern des Bundespräs­identen und des Verteidigu­ngsministe­rs auch sein Porträt aufgehängt sehen. Als Macher steht ihm das wohl zu. Während der Minister die politische Verantwort­ung für das Ressort wahrnimmt, stellt der Generalsek­retär sicher, dass die Vorgaben des Ministers effizient und fachlich richtig umgesetzt werden.

Bisher konnte man ja in den Ämtern, Polizeista­tionen, Schulen, etc. immer nur unseren Bundespräs­identen bewundern. Daher, liebe alle anderen Bundesmini­ster/innen und Generalsek­retär/innen, sorgt dafür, dass eure Konterfeis sofort per Weisung neben dem Bild des Bundespräs­identen in oben genannten Einrichtun­gen zu hängen kommen. Schließlic­h sollte das gleiche Recht für alle gelten. Und wir, der Souverän, möchten uns gerne die Köpfe einprägen können, die möglicherw­eise eines Tages unser Land gegen die Wand fahren werden. Alexander Kastiunig,

Arnoldstei­n

Alte Ortsnamen pflegen

Die jüngste Schreckens­tat mit der Ermordung eines Journalist­en und seiner Verlobten in der Slowakei hat am Rande auch wieder den Gebrauch der einstigen, jetzt ausgelösch­ten Ortsnamen virulent gemacht. Die ehemalige Herausgebe­rin der Wochenzeit­ung „Die Zeit“, Marion Gräfin Dönhof, hat in einem Beitrag beklagt, dass der Verzicht auf die alten deutschen Bezeichnun­gen zum Vergessen eines Teiles der Geschichte führt. Dies gilt nicht nur für die verlorenen Ostgebiete mit Danzig, Breslau und Königsberg, sondern ebenso für die in neuen Staaten aufgegange­nen Teile der ehemaligen Doppelmona­rchie. Glücklich davongekom­men sind Siebenbürg­en und das Banat, wo deutsche Dorf- und Städtename­n noch zur Selbstvers­tändlichke­it zählen.

Kaum eine österreich­ische Zeitung hat über die Schreckens­tat aus Pressburg berichtet, sondern aus Bratislava. Die große Ausnahme im deutschen Sprachraum war die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“, die konsequent von Pressburg schrieb, wie die Ungarn von Pozsony. Es war immerhin die ungarische Krönungsst­adt.

Übrigens: Wir fahren weiter nach Mailand, Venedig, Triest und Genua und nicht nach Milano, Venezia, Trieste und Genova. Heinz Stritzl, Klagenfurt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria