Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNERIN DES TAGES

Martina Tiwald (23) aus Klagenfurt hielt im Bundesrat einen Appell für die Kinderrech­te.

- KK

Martina Tiwald (23) hielt im Bundesrat einen Appell für die Kinderrech­te.

Als sie zum Rednerpult ging und in die Gesichter der Abgeordnet­en blickte, fingen Martina Tiwalds Nerven etwas zu flattern an. „Ich war schon sehr nervös. Einige öffentlich­e Auftritte hab ich schon hinter mir, aber vor dem Bundesrat zu sprechen, ist dann doch was anderes“, erzählt die 23-jährige Klagenfurt­erin.

Die Vorsitzend­e der Bundesjuge­ndvertretu­ng stellte sich diese Woche bei der Enquete „Strategien gegen Armut“vor die Parlaments­kammer. Dann legte sie los. Die Nervosität verflog schnell. Denn Tiwald sprach über etwas, das sie bewegt: Kinderarmu­t und was gegen sie getan werden kann.

„Armut bedeutet einen Mangel an Chancen, einen Mangel an Wachstum und Entfaltung, einen Mangel an Zuwendung, einen Mangel an Mitsprache. Was Kinder brauchen, um zu wachsen, zu lernen und sich zu entfalten, ist Zeit, Aufmerksam­keit und Fürsorge“, sagte sie vor dem Bundesrat. Tiwald appelliert­e für die Verwirklic­hung der Kinderrech­te, warn-

te Bein“davor, darzustell­en. Kinder als „Klotz Der Applaus am war groß. Die 23-Jährige freut sich, sagt aber auch: „Kinder fehlten bei der Enquete als Redner. Man hätte auch ihnen eine Stimme geben soll. Aber ich finde es schon gut, dass wir als Jugendorga­nisation eingeladen wurden.“

Als Vorsitzend­e der versucht Bundesjuge­ndvertretu­ng Tiwald, Lautsprech­er für junge Stimmen zu sein. „Die Leute sollen wissen, dass es uns gibt und dass wir für die Rechte der Jugend kämpfen“, sagt die Klagenfurt­erin. Für andere kämpft Tiwald schon lange. Sie engagierte sich in der Landesschü- lervertret­ung, während sie ins Gymnasium in Tanzenberg ging. Diese Zeit hat Tiwald bis heute geprägt: „Wir haben viel diskutiert in der Schule, über Religion, über die Antike und die alten Philosophe­n.“

Tiwald studiert nun Theologie in Wien; ihren Bachelor in Politikwis­senschaft hat sie schon in der Tasche. Jetzt spielt sie sich mit dem Gedanken an ein Masterstud­ium der Philosophi­e.

„Ich möchte die Welt ein Stück verbessern. Ich weiß, das sind hohe Ziele. Aber wenn ich die jetzt nicht habe, wann sonst?“Wenn sie gerade Pause vom Weltverbes­sern macht, geht die junge Klagenfurt­erin gerne in Wiens Kaffeehäus­er zum Bücherlese­n: „Das ist schon ein Vorteil von Wien.“Sonst trifft sie sich in der Großstadt mit Freunden, geht ins Kino oder auch zu Spieleaben­den.

Aber nach Kärnten fährt Martina Tiwald immer noch sehr gerne: „Für mich ist das heimkommen und auch zur Ruhe kommen.“

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PARLAMENTS­DIREKTION/ TOPF Martina Tiwald sprach vor dem Bundesrat: „Ich war schon sehr nervös“

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