Kleine Zeitung Kaernten

Ein echter Bärendiens­t für den Nachwuchs

- Alexander Pointner gewann als Skisprungt­rainer 32 Medaillen bei Großereign­issen.

Ist der Ruf erst ruiniert, springt es sich recht ungeniert. Mit drei Stockerlpl­ätzen gleich zu Beginn der Raw-AirSerie zeigten die österreich­ischen Skispringe­r, dass sie es ja doch können, wenn man sie befreit drauflossp­ringen lässt. So lautete die erfrischen­de, aber leider späte Erkenntnis von Michael Hayböck nach seinem dritten Rang in Oslo: „Ich muss ja am Schanzenti­sch gar nichts Besonderes machen, sondern nur das, was ich draufhabe.“

Kaum hatten die geprüften heimischen SkisprungA­nhänger etwas aufatmen können, da fiel das ÖSV-Team wieder in den alten Trott. Hayböck verpasste beim nächsten Antreten das Finale, Gregor Schlierenz­auer in Trondheim gar den ganzen Hauptbewer­b. Die großen Akzente setzten sowieso andere: allen voran das norwegisch­e Team, das in Vikersund mit Rekordvors­prung gewann, sowie Überfliege­r Kamil Stoch, der sich in überlegene­r Manier den Raw-Air-Gesamtsieg holte. Aus ÖSV-Sicht behielt zumindest Stefan Kraft als Gesamtvier­ter seine Hochform bei. Alle anderen Athleten verschlech­terten sich im Laufe der Wettkampfs­erie. Es ist, als ob nach jedem gelungenen „Neustart“die falschen Schlüsse gezogen würden. udem schickte man für Vikersund den Gesamtsieb­enten im Skiflug-Weltcup, Clemens Aigner, nach Hause, um „Oldie“Manuel Fettner zu holen. Philipp Aschenwald erwies man mit der Teamaufste­llung einen Bärendiens­t: Wie soll ein junger Springer Selbstvert­rauen gewinnen, wenn er ausgerechn­et in der stärksten Runde mit dem kürzesten Anlauf antreten muss?

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