Wegen fehlender Jacken brach bei HTLBall in Wolfsberg ein Tumult aus: Die Polizei musste mit zehn Mann einschreiten.
26-Jähriger schlug Mann ins Gesicht, der darauf verstarb. Zur unbedingten Haft von vier Jahren kommt ein Jahr aus früherer Verurteilung dazu.
Ein toter Vater, eine Witwe und ihre Kinder, die nun Halbwaisen sind.
Der das verursacht hat, musste sich gestern am Landesgericht Klagenfurt verantworten. „Schwere Körperverletzung mit tödlichem Ausgang“warf Staatsanwältin Sandra Agnoli dem 26-Jährigen vor. Der gebür- tige Wiener hat am 23. September 2017 einem Mann (41) vor einer Disco ins Gesicht geschlagen. Das Opfer fiel zu Boden und schlug mit dem Kopf auf dem Asphalt auf. Dabei erlitt er so schwere Verletzungen, dass er Tage später im Klinikum Klagenfurt verstarb.
Der Angeklagte sei „ein erfahrener Raufer“, sagte Agnoli. Vor dieser Tat wurde der 26-Jährige bereits drei Mal wegen teilweise schwerer Körperverletzung verurteilt. Immer wieder hat er Kontrahenten ins Gesicht geschlagen, mit der flachen Hand oder mit der Faust. Auch vor der Disco in Kühnsdorf habe er sein Opfer auf jeden Fall mit der Faust geschlagen, sagte Agnoli.
Dem widersprach der Angeklagte und bekannte sich vor ei-
nem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Dietmar Wassertheurer nur teilweise schuldig: Er habe dem 41-Jährigen mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. „Ich wollte ihn nicht töten. Ich habe noch nie gehört, dass jemand nach so einem Schlag gestorben ist. Es tut mir sehr leid“, sagt der Angeklagte. „Ich hatte Kokain und Alkohol konsumiert.“
Schon zu Beginn des Abends geriet er mit einem Mann aneinander. Der hatte angeblich ein Getränk auf das Auto des Angeklagten gestellt. Der Mann wies das in seiner Zeugenaussage zurück. Er habe grundlos zwei Schläge ins Gesicht bekommen.
In der Disco folgte der nächste Streit: Der 26-Jährige ließ Trinkgeld für die Kellnerin liegen. Das hatte ein 16-Jähriger gesehen und das Geld genommen – laut seiner Aussage, um es der Kellnerin zu geben. Der Angeklagte glaubte ihm das nicht und schlug dem Jugendlichen zwei Mal ins Gesicht.
Darauf flüchteten das Opfer, sein Bruder (19) und ihr Begleiter, der 41-Jährige, aus der Disco. Der Angeklagte folgte ihnen, versetzte dem 19-Jährigen einen Schlag und attackierte den Familienvater, der nach einem Herzinfarkt blutverdünnende Medikamente nehmen musste: „Auf einmal lag er da und da war nichts mehr“, sagte der 16-jährige Zeuge gestern.
Das nicht rechtskräftige Urteil: Vier Jahre unbedingte Haft, dazu kommt ein Jahr Haft aus einer Vorverurteilung.