KÄRNTNER DES TAGES
Bernhard Rusch (32) macht sich in Wien als Schauspieler und Musicaldarsteller einen Namen.
Nach acht Jahren Theatererfahrung in Wien und Deutschland steht Jungschauspieler Bernhard Rusch heuer erstmals wieder auf einer Kärntner Bühne. Und das gleich doppelt. Morgen Abend liest der gebürtige Klagenfurter in der „Hafenstadt Urban Area“(Lendhafen) aus dem Kriegstagebuch seines Großvaters. Ab 31. Mai ist er als Protagonist in „Harold und Maude“in der neuenbuehnevillach zu sehen. „Das Tagebuch meines Großvaters ist mir vor drei Jahren in die Hände gefallen“, erzählt er. „Sein Überlebenswillen während des Kriegseinsatzes hat mich so beeindruckt, dass ich beschloss, seine Geschichte künstlerisch zu verarbeiten.“
An der Schauspielerei fand Rusch bereits als Kind Gefallen, allerdings vorerst am Fernseh-Genre. „Ich wollte Feuerwehrmann oder Sportler werden, wie die Protagonisten auf dem Bildschirm.“Seine eigentliche Schauspielkarriere startete er nach der Matura am Mössingergymnasium. In einer Theatergruppe an der Uni Klagenfurt wurde man auf sein Talent aufmerksam. Dadurch motiviert, beschloss Rusch, die Aufnahmeprüfung fürs Schauspielstudium am Wiener Konservatorium zu probieren – und schaffte sie auf Anhieb.
N ach seinem Studienabschluss folgte ein zweijähriges Festengagement im deutschen Theaterensemble „E.T.A. Hoffmann-Theater Bamberg“. Eine spannende Zeit, in der Rusch in 15 unterschiedliche Rollen schlüpfte: „Von Shakespeare bis hin zu Musicals.“Am liebsten spielt er Komödien. „Daran reizt mich die Kombination aus Technik, richtigem Timing und dass man so viel Schwung daraus mitnehmen kann.“
Weitere wichtige Stationen im Lebenslauf des 32-Jährigen waren im Jahr 2015 Auftritte auf der „Bühne für Menschenrechte“(von Jena bis Frankfurt) und 2017 eine Rolle bei den Salzburger Festspielen („Kasimir und Karoline“). Was ihm an der Schauspielerei so gefällt? „Dass man in diesem Beruf in verschiedenste Lebensformen hineinschnuppern kann“, so Bernhard Rusch. Und die direkte Interaktion mit dem Publikum: „Am schönsten ist es, wenn ich meinen Gästen eine Reaktion entlocken und so die Stimmung im Saal verändern kann.“
I n Zukunft möchte der 32-Jährige vermehrt eigene Projekte auf die Beine stellen und auch im Filmbereich weitere Erfahrungen sammeln.
Nach Kärnten kommt er gerne im Sommer auf Besuch, um sich am See zu erholen. In seiner Freizeit geht Rusch ins Kino und veranstaltet Kunstmeetings, wo er mit 15 anderen Künstlern bis zu drei Tage und Nächte lang in einer Galerie verbringt.