Auf Esoterik-Auftrag folgt Kommission und Rücktritt
Koalition fixierte gestern selbst Untersuchungskommission. Sanitätsratspräsidentin erklärte bereits ihren Rücktritt.
Die interne Revision überprüft schon die Zweckmäßigkeit des Auftrags – ein „Bewusstseinsforscher“hatte bekanntlich im vergangenen November den Auftrag erhalten, das noch im Bau befindliche Krankenhaus Nord in Wien-Floridsdorf „energetisch zu reinigen“. Und dafür stolze 95.000 Euro kassiert.
Sie sei „fassungslos, entsetzt und verärgert“gewesen, als sie davon erfuhr, erklärte gestern Wiens Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) bei einer Pressekonferenz, bei der sie für die Einsetzung einer Untersuchungskommission plädierte. Es gebe keinen Grund, „warum wir uns diesem Instrument nicht stellen sollten“. Geprüft werde derzeit auch, ob man das Geld vom Auftragnehmer zurückfordern könne.
Der Auftrag wurde von der Programmleiterin und ihrem
Stellvertreter erteilt. Sie seien am Montag ihrer Funktionen enthoben worden, berichtete Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin-Stellvertreterin im Krankenanstaltenverbund.
zog gestern bereits Sylvia Schwarz, bisher Präsidentin des Obersten Senatsrats, die im KH Nord als externe Beraterin tätig war. Ihre Rolle beim Esoterik-Auftrag wird noch geprüft. Auch Volksanwalt Günther Kräuter kündigte ein Prüfverfahren an.
Rot-Grün fixierte übrigens noch gestern Nachmittag die von der Gesundheitsstadträtin geforderte Untersuchungskommission, die das gesamte Großprojekt KH Nord unter die Lupe nehmen soll. Die ÖVP zeigte sich dafür „startklar“.