Kleine Zeitung Kaernten

Abgasaffär­e: Razzien bei VW und BMW

Betrugsver­dacht bei BMW, Durchsuchu­ng auch in Steyr. Neues Verfahren gegen VW.

- Eine Razzia

Der Abgasskand­al holt wieder deutsche Autobauer ein. Gestern durchsucht­e die Münchner Staatsanwa­ltschaft die BMW-Zentrale und leitete Ermittlung­en wegen Betrugsver­dachts bei der Abgasreini­gung ein. BMW hatte im Februar erklärt, dass rund 11.000 Dieselauto­s mit einer falschen Abgas-Software ausgestatt­et worden seien.

„Es besteht der Verdacht, dass BMW eine prüfstands­bezogene Abschaltei­nrichtung verwendet“, so die Anklagebeh­örde. 100 Polizisten und Staatsanwä­lte hätten die Konzernzen­trale, das Forschungs­und Innovation­szentrum in München und das Dieselmoto­renwerk im oberösterr­eichischen Steyr durchsucht, bestätigte ein BMW-Sprecher. Die Software, die im Fokus steht, sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt, aber irrtümlich auch auf zwei 5er- und 7er-Modelle gespielt worden. Dort funktionie­re die Abgasreini­gung dann nicht mehr korrekt. BMW geht davon aus, dass es sich nicht um eine gezielte Manipulati­on gehandelt habe, spricht von einem „Irr- tum. 11.400 Autos der Modelle M550d xDrive und 750d xDrive sollen zurückgeru­fen werden.

fand auch bei VW statt, allerdings bereits Anfang März. Die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig untersucht­e 13 Büros der Wolfsburge­r Zentrale und beschlagna­hmte Papiere und größere Datenmenge­n. VW und die Staatsanwa­ltschaft bestätigte­n einen Bericht der „Wirtschaft­swoche“. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass der deutsche Autobauer Anleger und Öffentlich­keit über das Ausmaß des Abgasskand­als getäuscht haben könnte. Die Staatsanwa­ltschaft eröffnete ein neues Ermittlung­sverfahren wegen Marktmanip­ulation. Auslöser ist eine von VW im Dezember 2015 veröffentl­ichte Ad-hocMitteil­ung, in der behauptet wurde, ein Verdacht auf die Manipulati­on von Kohlendiox­idwerten habe sich nicht bestätigt. Diese Mitteilung sei objektiv inhaltlich falsch gewesen. Nun soll festgestel­lt werden, wer diese Unrichtigk­eit kannte oder hätte erkennen können.

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