Kleine Zeitung Kaernten

Bockpfeife­n beim Opernfest

Nicht ganz ohne Nebengeräu­sche geht es ab, wenn die Wiener Hofmusik den Steirern ein kaiserlich­es Fest gestalten will …

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Zu seinem Namenstag, zum Josefitag 1708, hat Kaiser Joseph I. von seinem Hofkomponi­sten Johann Joseph Fux eine neue Oper geschenkt bekommen, die in einer großen Gala am 19. März in der Wiener Hofburg aufgeführt worden ist.

Jetzt sollen auch die Steirer diese Oper erleben können. Es geht ja nicht nur um die allerschön­ste Musik für die kaiserlich­en Ohren, es geht auch um ein politische­s Programm, das sich hinter dieser Liebesgesc­hichte um den mythologis­chen Helden „Julo Ascanio“verbirgt. Die ganze italienisc­he Hofmusik ist dafür angereist, samt Kastraten und Primadonne­n, der Kaiser selbst nebst der einen oder anderen FaHeimat voritin, Meister Fux natürlich, um wieder einmal seine alte zu besuchen.

Wie sich’s gehört für eine Gala, wird auch das Publikum in Graz mit einem Aperitif begrüßt, im Garten, der eigens dazu nördlich der Helmut List Halle angelegt worden ist. Dort hat der Fux schon einmal seine liebe Not mit seinen Landsleute­n aus Hirtenfeld. Die wollen dem Kaiser, wenn er schon einmal da ist, einen musikalisc­hen Gruß darbringen, und sie verstehen nicht, dass die Bockpfeife­n aus dem Hügelland um Graz sich nicht in eine Fuxische Oper ein-

da noch Mätresse, für die Kaiser höchstselb­st eine Aria komponiert hat. Auch die will

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Fux schaff td und schließlic­h Gäste

Juw d Helmut List Halle sitzen, um sich von seinen musikalisc­hen Perlen, von seinem Feuerwerk an brillanten Einfällen neunzig Minuten lang verzaubern zu lassen, dann kann sich Herr Fux endlich auch zurücklehn­en.

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Aber kaum ist der Schlussapp­laus verklungen, sind sie nicht mehr aufzuhalte­n, die „Fidelen Hirtenfeld­er“mit ihren Bockpfeife­n. Sie haben von daheim sogar Snacks fürs Publikum mitgebrach­t und spielen im barocken Glücksgart­en, wohin man sich nun wieder begibt, dass sich die Kulissen biegen. Und ganz zum Schluss kann sich auch Fräulein Austria, des Kaisers aktuelle Mätresse, mit ihrer rührenden Aria noch durchsetze­n. Aber da hat der Fux schon längst die nächste Oper in Arbeit, zumindest im Kopf …

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