Kärntner Soundtrack für Stummfilm
Der Verein „Dark City“widmet sich Hugo Bettauers „Freudloser Gasse“.
Gerhard Fresacher und der Verein „Dark City“bemühen sich seit rund einem Jahr im „Raum 8“in Klagenfurt spartenund grenzüberschreitend „künstlerische Potenziale sichtbar zu machen“. Das ehemals leer stehende Geschäftslokal mit seinen großen Schaufenstern wurde zu einem Begegnungsort von Künstlern und ihrem Publikum im Kardinalsviertel. Der Werkstattcharakter macht den Charme der unterschiedlichen Produktionen aus, die sich oft ein literarisches Thema zum Ausgangspunkt wählen.
Für heuer ist es Hugo Bettauers Roman „Die freudlose Gasse“, der durch die Verfilmung durch Georg Wilhelm Pabst mit Asta Nielsen und Greta Garbo in den 1920er-Jahren berühmt wurde. Ein erschreckend aktueller Stoff für Gerhard Fresacher: „Damals wie heute führten technologische Modernisierungsschübe zu weltweiten kulturellen Veränderungen, damals wie heute offenbarte ein ruchloser Kapitalismus seine brutale Desintegrationskraft.“
Was im Sommer in der Werkhalle von Schloss Krumpendorf in eine Theaterperformance rund um die „freudlose Gasse“münden soll, wird derzeit erarbeitet. Den „Soundtrack“dazu gibt es heute Abend „sozusagen als Skizze, als Teil 1“im Rahmen eines „Bild-Konzertes“zu hören: Studenten des Konse (unter Kompositionsprofessor Jakob Gruchmann) spielen als Ensemble „Neue Klangbereiche Klagenfurt“Neukompositionen, die vom Stummfilm inspiriert wurden. Gerhard Fresacher erläutert in der Live-Inszenierung das Projekt. Außerdem zu sehen: Bilder und Objekte von Daniel Hosenberg, Sascha Mikel und Niclas Anatol.
Karin Waldner-Petutschnig Bild-Konzert. Raum 8., 8.-Mai-Str. 28, Klagenfurt. Heute, 19 Uhr, Eintritt frei (freiwillige Spende willkommen). Infos: www.dark-city.at