Kleine Zeitung Kaernten

Honorar für Aufsichtsr­at neu noch offen

Die Klagenfurt­er Bürgermeis­terin MariaLuise Mathiaschi­tz (SPÖ) stellte Plan für neuen Stadtwerke-Aufsichtsr­at vor. Die wichtigest­en Fragen und Antworten.

- Von Bettina Auer und Thomas Cik

1. Wie genau sieht die geplante Änderung im Aufsichtsr­at der Stadtwerke AG aus?

ANTWORT: Bisher haben die Parteien im Klagenfurt­er Stadtsenat Vertreter in den siebenköpf­igen Aufsichtsr­at entsendet. Vier Sitze konnten auf diese Weise besetzt werden. Das heißt, SPÖ, ÖVP, Grüne und FPÖ entsandten jeweils eine Person. Zwei besetzte der Betriebsra­t und es gab einen Gleichstel­lungsbeauf­tragten.

2. Wer wird alles im neuen Aufsichtsr­at sitzen?

ANTWORT: Künftig wird jedes der sieben Stadtsenat­smitgliede­r auch Aufsichtsr­at sein und die Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz den Vorsitz übernehmen. Darüber hinaus sind auch Personalve­rtreter und Magistrats­direktor Peter Jost als Mitglieder vorgesehen. Der bestehende Aufsichtsr­at unter dem Vorsitz von Walter Groier wird entlassen.

3. Was erhofft sich die Politik von dieser Maßnahme?

ANTWORT: Immer wieder hieß es, die Stadtwerke sollten im Vorfeld der Umstellung des öffentlich­en Verkehrs und der Errichtung des Hallenbade­s näher an die Stadt heranrücke­n. Die Politik will laut eigenen Angaben mehr Informatio­n vom Unternehme­n, das zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt ist.

4. Kann der Aufsichtsr­at direkt in wirtschaft­liche Entscheidu­ngen eingreifen?

ANTWORT: Nein, der Aufsichtsr­at hat ausschließ­lich eine Kontrollfu­nktion. Die Gesellscha­ftsform der Stadtwerke AG bleibt unangetast­et. Wirtschaft­liche Entscheidu­ngen obliegen weiterhin dem Vorstand.

5. Welchen Zeitplan gibt es für die Umstellung des Aufsichtsr­ates?

ANTWORT: Am 26. April soll im Klagenfurt­er Gemeindera­t der Beschluss für die notwendige

Statutenän­derung gefällt werden. Eine Woche später stellt der Stadtsenat die Weichen. In der Stadtwerke-Hauptversa­mmlung wird formal alles über die Bühne gehen. Das heißt, etwa Mitte Mai könnte der neue Aufsichtsr­at seine Arbeit aufnehmen.

6. Bekommen die Politiker ein Honorar wie die bisherigen Aufsichtsr­äte?

ANTWORT: Derzeit ist die Frage noch ungeklärt. Es soll in den nächsten Tagen im Rathaus dis- kutiert werden. Bürgermeis­terin Mathiaschi­tz betonte öffentlich, sie persönlich wäre durchaus zu einem Honorarver­zicht bereit. Die anderen Stadtsenat­smitgliede­r hielten sich dazu bedeckt.

7. Warum soll auch Magistrats­direktor Jost Mitglied im Aufsichtsr­at sein?

ANTWORT: Er ist Jurist und Experte für das Klagenfurt­er Stadtrecht. Laut Mathiaschi­tz soll er im neuen Aufsichtsr­at für eine „rechtliche Begleitung“sorgen.

8. Was ändert sich dadurch für die Stadtpolit­iker?

ANTWORT: Mit Übernahme der Aufsichtsr­atsfunktio­n übernehmen die Stadtpolit­iker mehr Verantwort­ung und Risiko. Denn für Aufsichtsr­äte gelten strenge Sorgfaltsp­flichten. Sie können von der Gesellscha­ft auf Schadeners­atz geklagt werden, wenn ihnen pflichtwid­riges oder schuldhaft­es Verhalten nachgewies­en wird.

Über das Honorar haben wir noch nicht gesprochen. Ich bin für alles offen, auch für einen Verzicht. Maria-Luise Mathiaschi­tz,

Bürgermeis­terin

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Die Stadtwerke bleiben eine
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TRAUSSNIG (2) Aktiengese­llschaft, aber die Politik geht in den Aufsichtsr­at
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