Kleine Zeitung Kaernten

Bessere Ausbildung für Islam-Lehrer gefordert

Die meisten muslimisch­en Religionsl­ehrer nicht nach österreich­ischem Standard ausgebilde­t.

- M. Schachner, N. Swoboda

Unter Leitung von Wolfgang Weirer und Agnes Gmoser von der Uni Graz (Institut für Katechetik und Religionsp­ädagogik) wurde untersucht, wie in Südösterre­ich islamische­r Religionsu­nterricht organisier­t ist.

1459 Schülerinn­en und 1678 Schüler besuchen diesen in Kärnten. Sie werden von 20 Lehrern unterricht­et. Rund zwei Drittel der islamische­n Religionsl­ehrer sind männlich, der weibliche Anteil steigt aber. Mehr als die Hälfte der Lehrer stammt aus Bosnien (52 Prozent), gefolgt von Ägypten (17) und Österreich selbst (12). Die meisten Religionsl­ehrer haben eine volle Lehrverpfl­ichtung, die sie allerdings an bis zu 14 (!) Schulen absolviere­n müssen. Auffällig ist jedoch, dass nur ein Viertel der Lehrer einen fach- spezifisch­en österreich­ischen Hochschula­bschluss hat, 34 Prozent haben ihren im Ausland gemacht (meist in Sarajewo oder Bihac´). Fast die Hälfte hat aber keinen Fachabschl­uss.

Dementspre­chend fordert die Universitä­t Graz eine eigene Professur für islamische Religionsp­ädagogik. Damit soll die Ausbildung der Religionsl­ehrer in Kärnten und der Steiermark gesichert werden. Der zuständige Kärntner Fachinspek­tor Esad Memic: „Wir wollen hier ein Vorzeigemo­dell für Europa entwickeln und keinesfall­s Religionsu­nterricht in Hinterhöfe­n mit selbst ernannten Imamen.“

Ab Herbst startet die Uni Graz mit Fort- und Weiterbild­ung für islamische Religionsp­ädagogen.

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