Kleine Zeitung Kaernten

„Auf der Erfahrung der Schweizer aufbauen“

Die Schweiz könnte durchaus Vorbild für politische Neuerungen sein, meinen Leser. Dies gelte nicht nur für die direkte Demokratie, sondern auch für die Einsparung hoher Administra­tionskoste­n.

- Essay „Sollen wir Österreich­er verschweiz­ern?“, 17. 3.

Österreich hat inklusive EU fünf Verwaltung­sebenen, davon drei gesetzgebe­nde. Die Schweiz hat drei respektive zwei und der Schweizer zahlt dreifach Steuern: an die Gemeinde, den Kanton, den Bund, womit Gemeinden und Kantone untereinan­der im Wettbewerb stehen. Österreich hat circa ein Drittel höhere Administra­tionskoste­n als die Schweiz. Hier wäre ein ungeheures Einsparung­spotenzial zu heben. Da die Schweiz in allen globalen Rankings Spitzenplä­tze belegt, sollten wir den Beitrag Charles’ E. Ritterband­s sehr aufmerksam lesen und verinnerli­chen.

Beginnen könnten wir auf der Ebene der Gemeinden, indem das Geld, welches den Gemeinden vom Bund, vom Land – von wem noch? – zufließt, präzise ermittelt und transparen­t kommunizie­rt wird, um diese Steuerlast transparen­t direkt den Steuerbürg­ern der Gemeinde aufzuerleg­en, wobei die gesamte Steuerlast, die der Bürger bislang zu tragen hat, sich nicht erhöht. Damit kämen die Gemeinden automatisc­h in einen Wettbewerb­sund Kooperatio­nsdruck, in welchem, unter Mit- also Kontrolle der Steuerbürg­er (z. B. Abstimmung­en über Bauvorhabe­n) viele kommunalen Dienste zusammenge­legt, vereinfach­t und kostengüns­tig gestaltet werden. Später könnten wir Gleiches auf Landeseben­e tun, z. B. einmal nach Umfang und Sinn von Landesgese­tzen fragen.

Möge unser Landeshaup­tmann und unsere Bundesregi­erung und die Opposition – und die Bürger dieses Landes! – die Botschaft hören und tätig werden. Die Welt ändert sich rasant, nach den Deutschen und den USA übernehmen nun auch die Chinesen unser Land. Der Hut brennt!

Peter Aigner, Möllbrücke

Der Wille des Volkes

Warum stellen wir in Österreich immer das Negative und nicht das Positive in den Vordergrun­d? Ist es schlecht, dass die Schweizer längere Erfahrung im Bereich direkter Demokratie haben? Wir können ja darauf aufbauen. Natürlich gehört dieses Modell in Österreich eingeführt und gepflegt, aber mit den dazu gehörenden Maßnahmen: Bereits im Schulberei­ch darüber aufklären, welche Möglichkei­ten der Wahlberech­tigte damit erlangt, Informatio­n des Bürgers durch eine Wahl- broschüre, in der alle Vorteile und Nachteile neutral dargestell­t und erklärt werden.

Und Angst vor politische­n Machenscha­ften? Was meint der Autor damit? Wenn die Bevölkerun­g es so meint, ist es keine „Machenscha­ft“, sondern Wille des Volkes. In der Schweiz hat sich zum Beispiel die Bevölkerun­g klar für die Beibehaltu­ng der Fernsehgeb­ühren ausgesproc­hen. Das gehört dazu, einer „gewinnt“, einer „verliert“. Aber die Demokratie gewinnt auf jeden Fall. Und die Allmacht der Parteien wird geringer.

Ing. Peter Witasek, Feldkirche­n

Wichtigkei­ten

„Warnsignal aus dem ewigen Eis“, 20. 3. Was ist dem Homo sapiens (Bedeutung: gescheiter, kluger, vernünftig­er Mensch) wichtig? Einem Politiker einer Demokratie wohl sehr, wiedergewä­hlt zu werden. Dem Lobbyisten, seine Gesetzesvo­rschläge am richtigen Platz zu positionie­ren. Einem Konzern, seine Kostensenk­ungsprogra­mme mittels Leistungss­teigerung durchzuset­zen und Umweltaufl­agen möglichst unverbindl­iche Zusagen zu machen, um Erträge zu sichern.

Die Natur in ihrem Klima ist in diesem Treiben der Wichtigwir­kung, keiten eine „kostenlose“nicht dem BIP zurechenba­re Rahmenbedi­ngung. Durch die vom Menschen erzeugten Treibhausg­ase, kommt der Saldo der von der Sonne auf die Erde treffenden und auch wieder in den Weltraum zurückgest­rahlten Wärmeenerg­ie etwas in Schieflage. Es wird im Durchschni­tt jedes Jahr ein klein wenig wärmer – im Beitrag von Herrn Pilch am Beispiel der dahin schmelzend­en Gletscher treffend beschriebe­n. Innerhalb einiger Jahre, vielleicht sogar eines oder zweier Jahrzehnte, merken wir davon praktisch nichts. Wir können unseren Wichtigkei­ten weiter nachkommen. Aus heutiger Sicht alles nicht so wild.

Im Jahre 2070 werden etwa zehn Milliarden Menschen diesen Planeten bevölkern. Was wird denen dann wichtig sein?

DI Dr. Herbert Wiederschw­inger, Pörtschach/Wien

Dreieinigk­eit

„Auf Befehl: Kopf schütteln!“, 15. 3. Interessan­te neue Aufgabenve­rteilung: Während der Minister die politische Verantwort­ung wahrnimmt, stellt der Generalsek­retär sicher, dass seine Vorgaben effizient und fachlich richtig umgesetzt werden. Er ist der unmittelba­re Vorgesetzt­e

des Chefs des Generalsta­bes und aller Sektionsle­iter im BMLV sowie Vorgesetzt­er aller dem BMLV nachgeordn­eten Dienststel­len. Der Chef des Generalsta­bes wiederum ist oberster Berater des Verteidigu­ngsministe­rs in allen militärisc­hen Angelegenh­eiten und repräsenti­ert die militärisc­he Führung des Bundesheer­es im In- und Ausland. Ihm sind die Generalsta­bsdirektio­n und zwei Sektionen (Einsatz, Logistik) direkt unterstell­t. Unter anderem unterstütz­t er den Minister bei der Ausübung der Befehlsgew­alt über das Bundesheer.

Das Bundesheer wird somit nach dem Prinzip der „militärisc­hen Dreieinigk­eit“, vom Verteidigu­ngsministe­r, Generalsek­retär und Generalsta­bschef, geführt. Den Oberbefehl hat der Bundespräs­ident. Da es einige Überschnei­dungen der Kompe- tenzen gibt, wird die Sache noch spannend werden. Darüber hinaus erschweren fehlendes Personal und Gerät die Erfüllung der verfassung­smäßig festgelegt­en Aufgaben.

Kurt Gärtner, Wels

Direktor als Vorbild

„Hand geben: Täglich grüßt der Direktor“, 18. 3. Herr Direktor Moritz schafft mit seiner Schülerbeg­rüßung und -verabschie­dung mehr, als 1000 Worte bewirken könnten. Es ist das Vorbild eines Lehrers, das nachhaltig auf die Schüler wirkt. „Kinder braucht man nicht erziehen, sie machen sowieso alles nach“– gelesen in einer Kolumne der Furche.

Meine Frau Direktor am Gymnasium in Bruck hat uns Lehrer am Morgen immer mit Handschlag begrüßt, meine erste Fixanstell­ung 1979 als Gymnasiall­ehrer. Das hat mich damals sehr beeindruck­t.

Peter Gollowitsc­h, Tainach

Nicht aufzwingen

Aus den Hörsälen der Wiener Universitä­t haben sie die Kreuze entfernt. Wohl, um Ungläubige und Andersgläu­bige nicht zu belästigen. Ist diese Maßnahme zu kritisiere­n? – Nicht unbedingt. Das Kreuz soll ja niemandem aufgezwung­en werden.

Ostern naht. Da werden einige wieder singen: „Heil’ges Kreuz sei hochverehr­et, Kreuzstamm Christi, uns’res Herrn.“Oder: „All Sünd hast Du getragen, sonst müssten wir verzagen.“Die göttliche Liebe ist in einem unvorstell­baren Ausmaß immer gegeben; es mangelt an der Gegenliebe unserersei­ts. Mit der Zunahme an Liebe wachsen wir allmählich hinein in die Seligkeit. Damit wir schon auf dieser Erde möglichst weit kommen: Betet und arbeitet! Tuet Gutes, an wem auch immer! Mag. Robert Samonig,

Klagenfurt

Auch andere schwänzen

Wie man den Medien entnimmt, sind nicht alle mit dem Vorschlag, Strafgelde­r für Schulschwä­nzer einzuheben, einverstan­den. Sicher wird es auch unschuldig­e Eltern treffen. Der Vorschlag sollte insofern ergänzt werden, als er auch für Parlamenta­rier, vielleicht sogar bis nach Brüssel, gelten sollte. Diese Personen werden für die Anwesenhei­t bezahlt und schwänzen ebenfalls. Überall wird über Einsparung­smöglichke­iten nachgedach­t. Bei Überprüfun­g dieser Mandatsträ­ger würde sich sicher ein ansehnlich­er Betrag einsparen lassen. Ludwig Ranzinger, Graz

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