Wo noch Schätze zu finden sind
Fabian Kahl, bekannt aus der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, über seine Erfahrungen als „Antikjäger“und die besten Tipps für alle, die Dinge mit Patina lieben.
Er stammt aus einer Familie von Antiquitätenhändlern, wuchs in einem barocken Schloss im deutschen Thüringen auf, eröffnete mit 17 sein eigenes Antiquitätengeschäft in Berlin, führte mit 20 eine Kunstgalerie in Leipzig und ist seit fünf Jahren regelmäßig am Händlertisch von „Bares für Rares“. Jetzt verrät der 26Jährige in Buchform Details von seiner persönlichen Schatzsuche und die besten Tipps und Tricks für Gleichgesinnte: Was Antiquitäten so reizvoll macht: „Antike Möbel sind ressourcenschonend, qualitativ hochwertig verarbeitet und obendrein noch aus Echtholz gefertigt. Außerdem bekommt man sie, wenn man weiß, wie und wo man suchen muss, zu angenehmen Preisen und der Wertverfall ist nicht so rapide wie bei Neuware. Wer also der
Umwelt und seinem Geldbeutel etwas Gutes tun möchte, der möge sich im Antiksektor umschauen. Die neuen Einrichtungshaus-Wohnkonzepte wirken auf mich nur abschreckend steril und leblos. Antiquitäten sind eigenwillig und machen einen Raum sogleich lebendig. Die Materialien sind penibel verarbeitet. Schnitzereien und Verzierungen sind oft einfach selbstverständlich im Preis inbegriffen, und auch edle Materialien wie Ebenholz, Vogel-
augenahorn, Messing oder Elfenbein sind in manche Möbel inkludiert und schlagen sich kaum auf den Wert des Stücks nieder. Und das Beste: Alle Preise sind verhandelbar und nicht starr festgeschrieben wie bei Neuware in Möbelhäusern.“
Drei Tipps für alle, die mit ihrer Schatzsuche erst beginnen: „Erstens ist auf die Erhaltung des jeweiligen Stückes zu achten. Zweitens ist es wichtig, die Originalität zu erkennen und eine eventuelle Fälschung
zu enttarnen. Und drittens muss man ungefähr den Marktpreis im Kopf haben, damit man nicht übers Ohr gehauen wird.“
Wo sich das Suchen lohnt.
„Die besten Dinge liegen sicher noch verborgen im Dunkel verstaubter Dachböden.“
Über Kratzer, mit denen man (nicht) leben muss: „Sicher sind Antiquitäten an oft benutzten Stellen häufig leicht zerkratzt und die Politur ist verblasst oder abgenutzt. Mit Möbelpolitur, die es in jeder Farbvariation der jeweiligen Hölzer im Baumarkt zu kaufen gibt, können die Farben aufgefrischt und die gröbsten Kratzer beseitigt werden. Soll ein Stück aber wieder auf Hochglanz poliert werden, würde ich einen Restaurator zurate ziehen.“