„Jetzt heißt es im Team, Ruhe zu bewahren“
Analysiert die Saison der ÖSV-Adler und hat einen Rat für Gregor Schlierenzauer.
Ich kann mir vorstellen, dass alle Beteiligten im ÖSVSpringerteam froh sind, wenn in Planica die Weltcup-Saison zu Ende geht. Es war eine Saison, in der niemand aus der österreichischen Mannschaft zeigen konnte, was er wirklich draufhat. Das hat viele Kritiker auf den Plan gerufen. Spätestens nach den medaillenlosen Olympischen Spielen wurde alles hinterfragt: der Trainer, das Material, die Strukturen. Sprung für Sprung sind die Athleten mit Ausnahme von Stefan Kraft so in eine Abwärtsspirale geraten.
Gregor Schlierenzauer ist ein Paradebeispiel dafür. Es hat mich schon sehr gewundert, dass er nach zwischendurch starken Leistungen plötzlich so abgestürzt ist. Und dann das: In Planica fliegt er aus heiterem Himmel mit 253,5 Metern genauso weit wie Stefan Kraft bei seinem Weltrekordsprung, kann ihn aber leider nicht stehen. ational ist das eigentlich nicht zu erklären. Ich weiß, dass Gregor in den vergangenen Monaten extrem viel beim Material getüftelt und getestet hat und so ver-
Rsucht hat, ein Wunderding zu entdecken. Aber das ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Er hat sich damit „verkopft“. Das Selbstverständliche ist bei Gregor völlig verloren gegangen.
Aber was sollte er jetzt tun? Seine Karriere beenden? Ich bin der Meinung, ein Gregor Schlierenzauer kann so nicht aufhören. Seine sportliche Vergangenheit ist grandios, er hat also nichts zu verlieren. Er sollte einen Strich unter diese verkorkste Saison ziehen, eine Zeit lang Abstand nehmen und im nächsten Winter neu durchstarten. Immerhin steht in Seefeld die Heim-WM an. Wichtig ist, dass er wie der Rest des ÖSV-Teams Ruhe bewahrt, die Dinge nüchtern analysiert. Ich hoffe, dass man auch die richtigen Schlüsse zieht. Nur Kritik zu üben und dann alles auf einen Sündenbock abzuladen, wäre falsch. iese Mannschaft hätte größeres Potenzial gehabt, als sie gezeigt hat, nur war die Stabilität nicht vorhanden. Die gilt es, jetzt wiederzufinden.
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