Der Verkauf des Klagenfurter Flughafens kommt nicht aus den Startlöchern.
Auch der für Montag anberaumte Termin der Bewertungskommission wurde abgesagt. Triest geht anderen Weg.
Fristverlängerungen und Terminverschiebungen begleiten von Anfang an den Versuch, einen Teil des Klagenfurter Flughafens in private Hände zu geben. 74 Prozent der Anteile, die Land Kärnten (80 Prozent) und Stadt Klagenfurt (20 Prozent) halten, sollen an einen Investor verkauft werden. Schon bei der Ausschreibungsfrist, die ursprünglich am 2. August 2017 geendet hätte, musste nachgebessert werden. Sie endete schließlich am 2. Oktober. Dann war für November eine Entscheidung angekündigt. Und mit deutlicher Verspätung sollte Ende März endlich der Käufer feststehen. Wäre da nicht wieder eine Terminverschiebung. Am Montag hätte die vierköpfige Bewertungskommission bestehend aus Ex-Infineon-Vorstandsvorsitzender
Monika Kircher, Kärnten Wer-
Christian Kresse, Flughafen-Aufsichtsratschef
Peter Malanik und dem deutschen Berater Hansjörg Arnold von PwC, zusammentreffen sollen. „Der Termin am Montag ist abgesagt“, erklärt Gilbert Isep, Aufsichtsratschef der Kärntner Beteiligungsverwaltung. Nachsatz: „Aus organisatorischen Gründen, es gibt ein zeitliches Problem bei den Mitgliedern.“Malanik erklärt dazu, auf Skiurlaub zu sein, aber angeboten zu haben, telefonisch an der Besprechung teilzunehmen. Die Jury soll die Angebote prüfen und dann eine Empfehlung abgeben. Beraten hätte sie sich übrigens schon Mitte März sollen. Auch der Termin wurde verschoben – damals wegen der Landtagswahl.
Indessen brodelt aber die Gerüchteküche rund um die Teilprivatisierung des Flughafens. Die ständigen Verzögerungen würden darauf hindeuten, dass der Verkauf möglicherweise überhaupt platzt, hört man aus gut informierten Kreisen. Mit ein Grund soll sein, dass die beiden wie es aussieht einzigen Bieter für die 74 Prozent – der Klagenfurter Immobilienstratege Franz Peter Orasch und Strabag-Chef Hans
Peter Haselsteiner – aus Sicht der jetzigen Eigentümer nicht das notwendige Know-how habung-Chef ben, einen Flughafen zu betreiben. Aus den Büros von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Landesrat Christian Benger
(ÖVP) und Landeshauptmannstellvertreterin Gaby
Schaunig (SPÖ) heißt es dazu, dass nicht bekannt sei, dass der Verkauf abgeblasen sei. Hans
Schönegger, Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung, hatte bei der Ausschreibung gefordert, dass der Käufer ein „schlüssiges Konzept vorlegen und den Flughafen in die Gewinnzone bringen muss“.
Einen anderen Weg geht die Region Friaul-Julisch Venetien beim Flughafen Triest, in den sie gerade 40 Millionen Euro investiert. In einer Teilprivatisierung des Flughafens sollen 45 Prozent der Anteile verkauft werden. In der demnächst erfolgenden Ausschreibung sei klar „ein strategischer Investor, also ein Flughafen oder Kapitalinvestor an einem Flughafen mit mindestens zehn Millionen Passagieren als Minimum gefordert“, so Flughafen-Präsident Antonio Marano diese Woche bei einer großen Eröffnung der Verbindung des Flughafens Triest mit der Bahn (ausführlicher Bericht im Reiseteil AlpeAdria am Sonntag). Ein Regionalflughafen könne nur in einem Netz bestehen, so Marano.