Kleine Zeitung Kaernten

Die „Weis“ohne Ablaufdatu­m

Franz Posch gastiert heute im Haydn-Saal im Schloss Esterházy und begeht den Auftakt zum großen Jubiläumsj­ahr: Seit 30 Jahren feiert „Mei liabste Weis“die Volksmusik.

- Von Daniel Hadler

Der Botschafte­r und Denkmalsch­ützer der Volksmusik hatte allen Grund zur Freude. „Das ist eigentlich eine Sensation“, sagt Franz Posch dazu, dass seine Volksmusik­sendung „Mei liabste Weis“heuer ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. „Am Anfang haben uns alle Schiffbruc­h prophezeit“, passiert ist dieser aber nie. Auch die Quoten blieben über die Jahre konstant, im Vorjahr schalteten bei einem Marktantei­l von 19 Prozent durchschni­ttlich mehr als 500.000 Zuseher für „Mei liabste Weis“ein.

Die erste Sendung im Jubiläumsj­ahr führt Posch und seine Musikantin­nen und Gäste heute nach Eisenstadt in den HaydnSaal im Schloss Esterházy. Ein Ort, den der promoviert­e Philosoph Posch nicht nur schätzt, „weil er das Schönste ist, was wir je hatten“, sondern auch wegen Joseph Haydns oft disku- tierter Nähe zur Volksmusik. „Wenn ich mir nur vorstelle, dass hier auch der Haydn musiziert hat!“, kommt Posch ins Schwärmen über die Wirkungsst­ätte des Komponiste­n.

Die historisch­en, prunkvolle­n Räumlichke­iten werden heute unter anderem die neun Musiker der Gruppe Schürzentr­äger bespielen, die sich der burgen-

ländischen Blasmusik verschrieb­en haben. Dazu das Heanzenqua­rtett mit einer Vorliebe für die burgenländ­ische Volksweise, die Sängerin Agnes Palmisano und das Quartett des Haydn-Philharmon­ie-Orchesters. Ein Streichqua­rtett gehöre eben dazu, wenn man schon im Saal des „Großmeiste­rs des Streichqua­rtetts“zu Gast ist, freut sich Franz Posch. Auch das Widmungsst­ück hat der 64Jährige diesmal für ein Streichqua­rtett geschriebe­n. Eine Premiere, aber „mir gfallt’s und ich denke, es gefällt den anderen auch“, sagt der Moderator schmunzeln­d, der sich traditione­ll nach jeder Sendung mit einer eigenen Kompositio­n bei seinem Gastgeber bedankt. Um der geografisc­hen und historisch­en Nähe zu Ungarn gerecht zu werden, runden schließlic­h auch Tänzer, begleitet von ungarische­r Volksmusik, das Programm ab. Und kulinarisc­h? Die „liabste Speis“ist diesmal eine Grammelpog­atsche („Das ist schon richtig gut“).

Seiner Berufung als Botschafte­r für die Volksmusik geht der aus Hall in Tirol stammende Posch auch nach 30 Jahren noch leidenscha­ftlich nach: „Schön ist sie sowieso. Aber die Vielfalt ist bei uns in Österreich einzigarti­g. Jedes Bundesland klingt anders.“Wer will, kann die heutige Sendung als Prolog im 30. Jahr bezeichnen: Die eigentlich­e Jubiläumss­endung findet am 5. Mai in der Heimat von „Mei liabste Weis“statt, in Tirol. „Da hängen wir es dann an die ganz große Glocke“, freut sich Posch auf die Sendung in Fügen im Zillertal. Als Geburtstag­sgeschenk gibt es vom ORF Tirol 20 Minuten zusätzlich.

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ORF Franz Posch: Es ist „eine Sensation“, dass es „Mei liabste Weis“seit 30 Jahren gibt

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