„Diese offene Lebensfreude ist ansteckend“
INTERVIEW. Roland Putsche absolviert in Südafrika seine zweite Saison bei Cape Town City. Er engagiert sich in den Townships und nutzt die sozialen Netzwerke.
Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen zweiten Jahr in Südafrika bei Cape Town City?
Trotz mehrerer Verletzungen konnte ich mich gut in das Team zurückkämpfen. Unser Coach Benny McCarthy gibt mir ein gutes Feedback, der Klub ist mit meinen Leistungen sehr zufrieden, es gibt nichts zu beklagen zurzeit.
Sie haben sich einen guten Namen unter den Fans von Cape Town City gemacht, speziell die schwarzafrikanische Bevölkerung hat Sie in ihr Herz geschlossen. Warum?
Mein Stil gefällt ihnen und was ich abseits des Fußballplatzes mache, wissen die Leute zu schätzen. Meine offene Art kommt gut an, auch meine Arbeit mit den Kindern in den Townships findet einen tollen Anklang. Es taugt mir und ich lerne viel über ihre Kultur.
Wie läuft es in der Akademie im Township Lwandle in Somerset West, in der Sie äußerst engagiert sind?
Absolut zufrieden, da man eine kontinuierliche Entwicklung sieht. Die Akademie gibt es seit sieben Jahren, jetzt zeigen sich die ersten Erfolge. Ein Spieler erhielt ein Vollstipendium an einer Universität in den Vereinigten Staaten. Schon etwas BeJahr. sonderes für einen Jungen aus den Townships. Ein weiterer hat ebenfalls ein Angebot aus den Staaten, er muss aber 5000 Dollar im Jahr selbst bezahlen. Da sind wir gerade dran, das Geld aufzutreiben. Zwei weitere Spieler wurden zu professionellen Klubs in Südafrika transferiert. Es sind Bewegungen, die man sich als Akademie bzw. Entwicklungsstätte wünscht. Früher war es mir nicht wichtig, mittlerweile aber sehr. Was ich auf den Netzwerken zeige, findet großen Anklang. Meine Follower steigen stetig an. Die Leute in Kapstadt wollen tagtäglich wissen, was ich tue, an was ich interessiert bin. Durch meine Aktivitäten kamen Firmen auf mich zu, daraus resultierten Kooperationen. Nun promote ich deren Produkte. Von gewissen Marken bin ich mittlerweile das Gesicht geworden.
Wie gehen Sie mit der Wasserknappheit in Kapstadt um?
Es ist noch nicht so sehr zu spüren, außer, dass die Leitungen etwas weniger Druck haben. Bei öffentlichen Einrichtungen kann man sich nicht mehr die Hände waschen, es werden aber Alternativen angeboten. Der Verbrauch wurde auf 50 Liter pro Tag pro Person reduziert. Die Bevölkerung nimmt dieses Thema sehr ernst, es wird überall versucht, Wasser einzusparen und zu recyceln.
Wie würden sie generell das Leben in Südafrika beschreiben? Für mich ist es einfach traumhaft. Diese Lebensbedingungen findet man sonst schwer auf der Welt. Man hat das Meer vor der Türe, die Berge sind da. Alles, was dein Herz begehrt. Perfektes Wetter über das gesamte Ich liebe die Kultur und die Offenheit der Menschen. Die Lebensfreude, die sie mitbringen, steckt mich voll an. Gegenüber den vielen Grantlern in der Heimat ist das hier eine tolle Abwechslung. Ich genieße es sehr.
Wie oft bekommen Sie Besuch aus Kärnten?
Regelmäßig und ich freue mich, über jeden Einzelnen. Es ist einfach immer schön, jemanden aus der Heimat dazuhaben und