„Zirkus“um einen Buben.
Ordnungsamt mahnte Bub ab, der am Klagenfurter Benediktinermarkt Kunststücke zeigen wollte.
Zirkus-Kind Emilio jonglierte am Klagenfurter Markt und eckte beim Ordnungsamt an.
Emilio Brumbach liebt das Zirkus-Leben. Der 9-Jährige ist seit Dezember mit seiner Familie in Klagenfurt gestrandet. Die Lastwägen, die das Zirkus-Zelt und die Ausrüstung schleppen, müssten repariert werden, damit man weiterziehen könnte. „Doch alleine die Materialkosten belaufen sich auf 3000 Euro“, erzählt seine Mutter Manuela Brumbach.
Nach zwei Auftritten in der Westschule steht der ZirkusBetrieb wieder still. Verständlich, dass Emilio sich seine Bühne suchte und am Klagenfurter Benediktinermarkt fand. Schon mehrmals war er an Markttagen vor der Ecke zum Haus am Markt mit seinen Kunststücken zu sehen. Er jonglierte, bot mit Rollen und Skateboards artisti- sche Vorführungen. So auch am vergangenen Samstag.
„Der Bub war wieder da, die Leute staunten und gaben ihm ein paar Euro“, erzählt Werner Omansiek. Plötzlich aber seien zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes eingeschritten und hätten den Bub gefragt, ob er eine Genehmigung hätte und ihn des Platzes verwiesen. „Etwas mehr Augenmaß und Menschlichkeit hätten in dem Fall wohl geholfen.“Auf die Frage, warum man so mit dem Buben verfahre, habe Omansiek die Antwort erhalten: „Weil sich die Nachbarn beschwert haben.“Ein Umstand, der für Omansiek „schwer vorstellbar“sei: „Wer beschwert sich über ein kleines Kind, das Kunststücke macht?“
Wilfried Kammerer, Chef des Ordnungsamtes, rechtfertigt das Vorgehen seiner Mitarbeiter. „Wir haben am Benediktinermarkt eine Marktordnung einzuhalten. Da kann nicht jeder tun was er will.“Auch das „bestimmte Auftreten“sei für Kammerer in Ordnung. „Manchmal muss man das machen, damit man wahrgenommen wird“, rechtfertigt der Jurist das Agieren.