Kleine Zeitung Kaernten

Ihm liegt die ganze Welt zu Füßen

KÄRNTNER DES TAGES. Hannes Guggenberg­er (53) ist seit zehn Jahren Chef von Minimundus, das heuer den 60. Geburtstag feiert. Damals mit 20 Modellen, heute stehen dort rund 170 Mini-Bauwerke.

- Von Kerstin Oberlechne­r Wenn Guggenberg­er

Während Phileas Fogg in Jules Vernes Roman in 80 Tagen um die Welt reiste, braucht Hannes Guggenberg­er nicht einmal eine Stunde dafür. Und das jeden Tag, ohne große Anstrengun­g. Der 53-Jährige ist Geschäftsf­ührer von Minimundus – der kleinen Welt am Wörthersee. Der Betrieb wird heuer 60 Jahre alt, ebenso sein Eigentümer, der gemeinnütz­ige Verein „Rettet das Kind“, der hilfsbedür­ftige Kinder und Jugendlich­e in Kärnten unterstütz­t.

Aber auch Guggenberg­er selbst hat allen Grund zum Feiern: Er ist seit zehn Jahren der Chef der Erlebniswe­lt, die inzwischen mehr als 170 Sehenswürd­igkeiten rund um den Globus beherbergt. Damit sie auch alle auf das knapp drei Hektar große Gelände passen, wurden Eiffelturm, Freiheitss­tatue & Co. im Maßstab 1:25 nachgebaut. Als Minimundus 1958, damals noch unter dem Namen „Minieurop“, seine Pforten öffinterna­tionalen nete, staunten die Besucher über gerade einmal 20 Modelle. „Das wäre heute undenkbar“, meint der Oberkärntn­er.

Die Besucher von heute wollen etwas geboten bekommen, etwas erleben – am besten das ganze Jahr. Aus diesem Grund entschloss man sich, die kleine Welt 2016 zu einem wetterunab­hängigen Ganzjahres­betrieb mit einer 1500 Quadratmet­er großen Indoor-Erlebniswe­lt auszubauen. Acht Millionen Euro verschlang das Projekt. Doch die Investitio­n habe sich bezahlt gemacht, sagt der studierte Marketing- und Tourismusm­anager, der jedes Jahr mehr als 250.000 Gäste begrüßt und dabei so einiges erlebt.

Wie zum Beispiel Heiratsant­räge, die – wie könnte es anders sein – ganz romantisch im Kerzensche­in unter dem Eiffelturm gemacht werden oder er beobachtet Warteschla­ngen vor dem meistfotog­rafierten Modell: dem Hollywood-Schriftzug. Auffällig: „Kaum jemand geht

1959: Wer Großes vor hat, muss eben klein anfangen

heute noch ohne diesen SelfieStic­k durch die Anlage. Die Modelle sind oft gar nicht so interessan­t wie das Selfie. Das war früher einmal anders“, schmunzelt er.

auf das letzte Jahrzehnt zurückblic­kt, muss er lächeln. Zwei Dinge machen ihn besonders stolz, wie er verrät: Zum einen, dass er es mit seinem Team geschafft hat, die Qualität des Parks auf eine Stufe zu heben, die keinen

Vergleich scheut. Zum anderen die Jugendarbe­it. „Seit sechs Jahren bilden wir Jugendlich­e mit Beeinträch­tigungen aus. Sie machen bei uns die Anlehre, die verlängert­e Lehre oder sind ganz normal beschäftig­t. Derzeit sind es etwa 15“, erklärt Guggenberg­er, der laufend Ausbildung­sanfragen von Eltern bekommt. „Unser Erfolg ist es, dass die Jugendlich­en direkt mit dem Gast arbeiten und nicht intern versteckt im Hintergrun­d.“

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Kennt nach zehn Jahren jede Ecke der drei Hektar großen kleinen Welt
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PRIVAT/MINIMUNDUS
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