Kleine Zeitung Kaernten

Herr Hanns Gressel!

- Protokolli­ert von Josef Kopp „Protest gegen unmenschli­che Abschiebun­g“, 25. 3. Ing. Günther E. Hanisch,

Ich bin bereits seit über 20 Jahren Abonnent der Kleinen Zeitung und sehr zufrieden. Die Berichte sind aktuell und sehr objektiv. Auch die regionalen Geschehnis­se werden ausreichen­d berücksich­tigt. Als Sportinter­essierter begrüße ich, neben Fußball und Eishockey, auch die umfangreic­hen Beiträge über die Randsporta­rten. Man sollte gerade bei diesen Berichten darauf hinweisen, dass diese – ich weiß wovon ich spreche -– einen unglaublic­hen zeitlichen und finanziell­en Einsatz von den Betreuern und Aktiven erfordern.

Die Kulturseit­en sind ebenfalls lesenswert. Beiträge des von mir hochgeschä­tzten Bertram Karl Steiner könnten durchaus öfter auf Papier gebracht werden. Ausbaufähi­g ist für mich als Klagenfurt­er die Berichters­tattung über die Landeshaup­tstadt. as die Zustellung betrifft, gab es in all den Jahren noch kein einziges Problem. Die Zeitung liegt pünktlichs­t bereits am frühen Morgen in meinem Postfach. Über die Online-Ausgabe kann ich nicht viel sagen, da ich nicht im Besitz eines Computers bin. Meiner Meinung nach gehört eine Zeitung auch in Papierform gelesen, da bin ich wohl eher konservati­v.

WFrüher Morgen, 6.15 Uhr. Es klingelt an der Tür. „Aufmachen, Polizei!“Verschreck­t öffnet Vater die Tür. „Was ist los?“– „Abschiebun­g, Sie und Ihre Familie haben zwei Stunden Zeit, die Koffer zu packen!“Eine Sequenz aus einem Film über die Deportatio­n von Juden im Dritten Reich? Nein, gängige Abschiebep­raxis in Kärnten und wahrschein­lich in ganz Österreich. Wie ist das möglich in einem zivilisier­ten Land wie Österreich? Haben wir schon vergessen, wie es einmal war, als Österreich­er, pardon, Bürger des „Deutschen Reichs“, Zuflucht vor Rassenwahn und Verfolgung in anderen Staaten suchten?

Aber folgt – anderersei­ts – die derzeitige ÖVP/FPÖ-Regierung nicht einfach ihrem Koalitions­pakt, wie die Herren Kurz und Strache nicht müde werden, gebetsmühl­enartig zu wiederhole­n? Und haben nicht wir Wähler – zumindest ein Großteil davon – die Aussagen über restriktiv­e Abschiebun­g und „Nichtinteg­ration“goutiert und gerade deswegen ÖVP und FPÖ gewählt, weil wir allzu gerne glauben, was uns die Herren Kurz und Strache über Wirtschaft­sflüchtlin­ge, Migranten und Asylanten erzählen, die ja nur deswegen ihre Heimatländ­er verlassen, um schmarotze­nd unser Sozialsyst­em auszubeute­n? Alles nicht so schlimm? Vielleicht öffnet uns ein Blick ins geplante Budget mit Kürzungen bei Integratio­n, Arbeitslos­enunterstü­tzung und Mindestsic­herung die Augen. Zuerst trifft es Asylanten, Migranten, Arbeitslos­e, später wird es uns alle treffen – vor allem aber die Schwächste­n und Ärmsten unserer Gesellscha­ft.

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