Salzburg-Trainer Marco Rose spricht vor dem Europa-League-Viertelfinale gegen Lazio Rom über seine Kindheit, die DDR, Lauser und gesellschaftliche Verantwortung.
WIch bin in der DDR nicht getauft worden. Und dort hat die Kirche keine übergeordnete Rolle gespielt. Wir sind atheistisch erzogen worden. Ich habe aber im Laufe meines Lebens zum Glauben gefunden.
Ich glaube an Gott.
Beinhaltet eine atheistische Erziehung, dass man für jede religiöse Richtung offen ist?
Der Fakt, dass ich aufgrund meiner Lebensumstände angefangen habe, an Gott zu glauben, zeigt ja, dass ich Dinge hinterfragt habe. Das finde ich spannender, als wenn ich gleich in eine Richtung erzogen worden wäre.
Ich hatte ein wohlbehütetes Elternhaus und eine tolle Familie mit allen Problemen, die dazu- Mir hat nichts gefehlt. Ein Kind konnte das System DDR besser verkraften als ein Erwachsener, da habe ich wenig vermisst. Ich komme aus einer FußballerFamilie. Mein Opa hat 1937 für die DDR gespielt. Mein Vater war ein nicht ganz so begnadeter Fußballer und hat immer in der zweiten Liga in der DDR gespielt. Deshalb war ich zeitig auf Fußballplätzen unterwegs. Als Sechsjähriger bin ich zum Verein gegangen.
Ich habe sehr schnell in älteren Jahrgängen gespielt, bin dann auch zum größten Klub der Stadt delegiert worden. Als es später Richtung Spitze ging, ging es bei mir mehr um Mentalität, weniger um Talent. Ich war ein ganz guter ZweitligaKicker, der es über seinen Willen auch in die Bundesliga geschafft hat. Grundsätzlich fahr ich gerne nach Hause, weil meine Familie in Leipzig lebt. Das ist ein ganz wichtiges Thema für mich.
Sie wirken topfit.
immer
noch
Solange die Hülle – also ein Leibchen – drüber ist, sieht es ganz passabel aus. Ich gehe ab und zu laufen, damit ich den Jungs zeige, dass ich auch einmal Sport gemacht habe (lacht). Alle haben mich geprägt. Aber es gibt einen Trainer, der mich besonders beeinflusst hat, vor allem menschlich. Das war Achim Steffens (Anm.: beim VfB Leipzig), er hat mir aufgegehören.