Zur Person
zeigt, was sich gehört, was sich nicht gehört und wie man den Weg nach oben schaffen kann. Wir haben nach wie vor Kontakt. Er ist eine Person, zu der ich extrem aufschaue und vor der ich großen Respekt habe.
Um einen österreichischen Ausdruck ins Spiel zu bringen: Waren Sie in Ihrer Jugend ein Lauser?
Ich war normal, aber in der Pubertät hat man immer einmal schwierige Phasen. Bei mir ging es aber auch schon darum: Willst du wirklich Fußballer werden oder cool sein und nur mit deinen Leuten abhängen?
mit
Ich mag Lauser, ich mag Jungs, die Typen sind. Wichtig ist nur, dass sie es auf dem Platz auf den Punkt bringen. Irgendwann sollte man wissen, was man will.
Warum treffen Sie derzeit so oft richtige Entscheidungen?
Ich habe eine gute Mannschaft, ein starkes Team um mich herum. Nicht jede Entscheidung, die ich treffe, ist richtig. Ganz wichtig ist, dass man sich selbst hinterfragt, um sich stets weiterzuentwickeln.
Sie und Ihr Trainerteam kennen den Klub von der Pike auf. Inwiefern ist das wichtig?
Ich finde es generell wichtig, den Beruf Fußballtrainer zu erlernen und nicht zu glauben, dass man, wenn man ein guter Fußballer war, auch ein guter Trainer ist.
Marco Rose, Familienstand:
Karriere als Spieler:
Rotation Leipzig, Lok Leipzig, VfB Leipzig, Hannover, Mainz (insgesamt 184 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga).
Mainz (Co-Trainer),
Lok Leipzig, Red Bull Salzburg (seit 2013).
48 Pflichtspiele
(32 Siege, 15 Remis, 1 Niederlage).
Familie, Freunde, in die Therme gehen, essen.
Karriere als Trainer:
Leistungsdaten 2017/18:
Hobbys:
Es geht darum, dass man sich mit seinen Aufgaben, die man hat, zu 100 Prozent identifizieren kann. Es bringt wenig, wenn ich den Nachwuchs trainiere und mich als Cheftrainer als Kampfmannschaft sehe. Dann habe ich im Nachwuchs nichts verloren. Ich war ja auch Spieler und hatte in Mainz eine krasse Zeit. Dort habe ich gelernt, wie Journalisten und die Öffentlichkeit ticken. Aber mein Credo ist, offen und ich selbst zu bleiben. Ich bin mir sicher, dass mir das auch einmal passieren wird. Aber komplett durchdrehen werde ich nicht.
Diese
Stimmung,
geboren am 11. September 1976 in Leipzig.
Lebensgefährtin Nikola und Tochter
die
Sie
im Trainerteam haben, und Ihre Offenheit und Ihr Zugang zu den Spielern, ist all das der Schlüssel zum Erfolg?
Die Jungs müssen das Vertrauen des Trainers und ihr eigenes spüren. Aber das ist beileibe kein einfaches Thema. Wenn man mit 20 bis 25 Vollprofis arbeitet, dann kann man davon ausgehen, dass jeder auch eigene Ziele hat. Man wird immer Spieler und Menschen enttäuschen. Und meine Aufgabe ist es, allen zu zeigen, dass sie wichtig sind. Bei uns ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Bei uns gibt es auch unzufriedene Spieler. Ich versuche, dies in Gesprächen in richtige Bahnen zu lenken. Jedem muss aber klar sein, dass es um die Sache geht. Und die Sache ist der Erfolg des Vereins. Ich glaube, es ist eine Frage der Erziehung. Ich hatte Trainer, die mir relativ schnell die Füße weggezogen haben, wenn sie das Gefühl hatten, dass ich abhebe. Demut ist eine Charaktereigenschaft, die sich auszahlt. Im Wort steckt ja auch „Mut“drin. Man soll Dinge mit Mut angehen und dann richtig einordnen.
Können Sie sich noch an Ihren 25. Geburtstag erinnern?
Wenn Sie so fragen, ja. Das war 9/11. Ich denke, fast jeder Mensch kann sich erinnern, was er da gemacht hat. Ich war mit meinen Eltern spazieren. Dann hat mein Cousin angerufen und mir gesagt, was in Amerika passiert ist.
Relativiert sich das Fußballgeschäft nach solchen Vorfällen?
Mittlerweile relativieren sich täglich die Dinge, weil wir jeden Tag mit Meldungen konfrontiert werden, die nicht schön sind. Wir haben eine massive gesellschaftliche Entwicklung, die nicht einfach ist. Die Hemmschwelle in Sachen Gewalt und Beleidigungen ist so niedrig geworden, was ich sehr bedenklich finde. Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass wir Lösungen haben oder finden. Es gibt Ideen, Ansätze und Menschen, die sich darum bemühen. Aber die Tendenz ist sehr schwierig. Man muss immer mit der Zeit gehen. In einem Verein, wo viele Menschen zusammenkommen, hat man die Aufgabe, integrierend, verbindend und mit dem nötigen Verständnis für die jeweilige Situation Dinge zu entwickeln. Jeder Mensch sollte einen Teil zu einer guten Gesellschaft beitragen. Aber wenn du in einer verantwortungsvollen Position eines Vereins arbeitest, dann hast du noch mehr soziale Verantwortung.