Kleine Zeitung Kaernten

Cobra-Einsatz zahlt Steuerzahl­er

Polizisten mit Hubschraub­er und Hunden suchten am Ostersonnt­ag nach Jugendlich­en, die auf Auto gefeuert haben. Zahlen müssen die Schützen das Aufgebot nicht.

- Von Peter Kimeswenge­r

Aus „purer Langeweile“haben am Ostersonnt­agabend ein Klagenfurt­er (15) und ein Steirer (18) mit einem Luftdruckg­ewehr von einer Autobahnbr­ücke bei Grafenstei­n auf Wagen geschossen. Mit einem Luftdruckg­ewehr Kaliber 4,5 Millimeter. Die kleinen Bleikörner haben zwei Fahrzeuge

Der daraus folgende Polizeiein­satz hat für großes Aufsehen gesorgt: Fast eine Stunde wurde nach den Heckenschü­tzen gesucht, bis sie in einem Waldstück aufgestöbe­rt werden konnten. Nach der Verhaftung wurde das Duo auf der Polizeiins­pektion Grafenstei­n einvernomm­en und in der Folge auf

getroffen

und

beschädigt. freien Fuß gesetzt. Die Burschen erwartet ein Strafverfa­hren vor dem Landesgeri­cht wegen Verdachtes der Gemeingefä­hrdung. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlos­sen. Möglicherw­eise gibt es mehr Geschädigt­e und mehr Täter.

„Wer zahlt diesen Polizeiein­satz“? Die Frage wird besonders in sozialen Netzwerken heftig diskutiert. „Laut Strafproze­ssordung übernimmt in dem Fall der Staat die Kosten“, sagt Rainer Dionisio, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Kärnten. Gibt es vergleichb­are Einsätze? „Zum Beispiel bei Geisterfah­rern. Auch dieses Delikt gilt als Gemeingefä­hrdung und entspreche­nde Polizeiein­sätze gehen ebenfalls zulasten der öffentlich­en Hand. Oder Polizeiein­sätze bei Fußballspi­elen“, sagt Dionisio.

Sehr wohl zur Kasse gebeten werden Personen, die bei der Polizei fingierte Anzeigen erstatten, die ebenfalls zu größeren Einsätzen führen können. „Dann stellt das Innenminis­terium Rechnungen, die recht hoch sein können“, so Dionisio.

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