„Absturz der Kärntner ÖVP in die Bedeutungslosigkeit“
Leser verurteilen die Machtkämpfe innerhalb der Kärntner ÖVP. Kritik gibt es aber auch an Peter Kaisers Koalitionsbedingungen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Koalitionsvertrag mit der SPÖ in Kurz und Köstinger zwei überzeugte Unterstützer gefunden hat. Es wäre die Chance auf einen Neuanfang in der Opposition mit aufrechter Körperhaltung und Rückgrat samt Prinzipien und positiver Außenwirkung gewesen. Bekommen haben wir eine Regierungsbeteiligung ohne jeglichen Einfluss mit einer in Ketten gelegten und gebeugten ÖVP ohne Rückgrat und Prinzipien, mit negativer Außenwirkung. In beiden Varianten hat man gleich wenig mitzureden, dennoch hätte sich jeder einfache Hausverstand wohl für Ersteres ausgesprochen und damit neuen Köpfen die Möglichkeit zur Profilierung gegeben. Jetzt hat man den Makel der Schwäche, der wohl den Absturz der Kärntner ÖVP in die Bedeutungslosigkeit auslösen wird.
Schade um die Chance und Gratulation an Peter Kaiser, mit der Hoffnung, dass dieser meine Heimat nicht als Monarchie regieren wird.
Mag. Walter Marolt, Grafenstein
„Kaiserliche“Freiheiten
Wo bleibt der Aufschrei der sonst so aufmerksamen Sittenwächter und der stets auf Objektivität bedachten Medien, wenn ein sozialdemokratischer Landeshauptmann eine Landesverfassungsänderung als Bedingung stellt, die ihm praktisch „kaiserliche“Freiheiten einräumt? Dasselbe Ansinnen unter blauer Führung würde wahrscheinlich wieder zur Einberufung des Staatssicherheitsrates führen.
P. S.: Ein Koalitionspartner, der diesen sittenwidrigen Knebelvertrag akzeptiert, um nur irgendwie an der Macht zu bleiben, dürfte politisch die Lebenserwartung einer Eintagsfliege nicht weit überschreiten.
Walter Striednig, Mallnitz
Intrigantenstadel
„Besser im allerletzten Augenblick als nie!“scheint die Devise der ÖVP Kärnten gewesen zu sein, als sie sich von ihrem Obmann trennte. Freunde haben sich die Drahtzieher damit keine gemacht; Zorn und Spott, nicht nur der Kärntner Bevölkerung, scheinen ihnen sicher zu sein. Gruber soll nun die „poli- tische Schubumkehr“schaffen und aus dem Intrigantenstadel wieder eine integere Partei machen. Die Aufgabe des Einstimmigkeitsprinzips ist nun der hohe Preis, der am Anfang eines „Zweckbündnisses“steht. Liebesheirat wird es keine mehr.
Unzählige dubiose Geschichten kursieren nun rund um Bengers Rücktritt. Welche, der Öffentlichkeit unbekannten Personen haben eigentlich in dieser Partei das Sagen? Im Augenblick sieht es so aus, als ob der junge Gruber die ÖVP und Kärnten vor einem neuerlichen Chaos bewahren wird. Die Kärntner Bevölkerung hat jedenfalls keine Lust mehr auf Machtspiele, um den Preis der Verskandalisierung Kärntens.
Egon Hofer, Maria Saal
Beinhartes Ultimatum
Dr. Peter Kaiser nutzt Bengers Rücktritt beinhart aus und stellt dem zukünftigen Koalitionspartner ein Ultimatum. Die Verfassung muss geändert werden, sodass er in Zukunft notfalls wie ein Diktator entscheiden kann. Das bestätigt, dass eine fast absolute Mehrheit einer Diktatur ähnelt.
Edi Goritschnig, Feldkirchen
Liebesheirat wird es keine mehr. Egon Hofer, Maria Saal
Königsmörder
Diese Definition entspricht dem Zustand der ÖVP Kärnten. Nach der Wahlniederlage – es war eine, ob es einigen Herrschaften passt oder nicht – konnte man noch von Glück reden, politisch überhaupt ernstgenommen zu werden. Die Glücksritter in dieser Intrigantenpartei versuchen immer wieder, eine gedeihliche und vernünftige Zusammenarbeit zu verhindern, um persönliche Interessen durchzusetzen. Das Wichtigste ist das Kärntnerland, die Bürgerinnen und Bürger, nicht die Machtbesessenheit von Politikfunktionären.
Landeshauptmann Dr. Kaiser sollte sich gut überlegen, mit dieser paktuntreuen ÖVP Kärnten (Teile davon muss man so bezeichnen) zu koalieren. Leider zählt ein Handschlag, wie zu Zeiten eines Herrn Guggen- (Altbürgermeister von Klagenfurt), heute nichts mehr. Ich schäme mich für diese Art der Politik, ich schäme mich für die ÖVP, welche ich jahrzehntelang unterstützt habe.
Walter Pöck, Klagenfurt
Massentierhaltung
Interview mit Lukas Meyer „Es geht hier nicht um Schuld, es geht um Gerechtigkeit“, 6. 4.
Einer der Hauptumweltzerstörer der Ökosysteme weltweit ist die Massentierhaltung. Sie verursacht 50 Prozent mehr Treibhausgase (Methan) als das gesamte globale Transportwesen.
Sie verbraucht 38 Mal so viel Wasser wie die gesamte Menschheit. Die massiven Ausscheidungen der Tiere überfordern die Selbstreinigung-Kapazitäten der Natur bei Weitem. Sie ist der Hauptgrund für die Abholzung des Amazonas-Re- genwaldes, der Lunge unseres Planeten, weil dort in erster Linie Sojafarmen zur Viehfutterproduktion entstehen. Ich will hier keine vegane Kost predigen, aber wir werden nicht umhinkommen, den Fleischkonsum massiv herunterzufahren, glaube ich.
Der Film „Cowspiracy“hat mich zu diesen Zeilen inspiriert.
Mag. Michael Pipp, Klagenfurt
Lohn für Familienarbeit
„Rechtsanspruch für jedes Neugeborene“, 4. 4.
Sehr geehrte Frau Kerschbaumer, die Lösung, die aus meiner Sicht alle Probleme löst, schaut so aus, dass es für diese Zeit, die ein Elternteil zu Hause für die Familie und die Kinder aufwendet, eine Entlohnung gibt. Damit würde man viele (alle?) Probleme mit einem Schlag beseitiberger gen. Nun zur Frage aller Fragen: Wer soll das bezahlen? Aus meiner Sicht alle, d. h. die gesamte Gesellschaft, schließlich profitieren ja alle von einer gut funktionierenden Struktur, Familien und optimal versorgten Kindern.
Petra Hauser, vier Kinder, Frantschach-St. Gertraud
Zum Glauben bekennen
„Stephen Hawking beerdigt“, 1. 4.
Ich möchte nicht kleinlich erscheinen, aber ich finde es nicht gut, dass die Trauerfeier für den erklärten Atheisten Hawking in einer Kirche stattfand. Wir Christen sollten nicht nur an diesem Punkt selbstbewusster auftreten. Gerade heute, wo immer mehr Menschen religionslos sind, wo Islamisten unsere Jugendlichen verführen wollen, gilt es, sich klar zum Glauben zu bekennen.
Christian Fuchs, Gutenstetten