Die neue Regierung
Die rot-schwarze Koalition ist komplett. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat Beate Prettner, Gaby Schaunig, Daniel Fellner und Sara Schaar in seinem Team. Die ÖVP geht mit Martin Gruber und Ulrich Zafoschnig in die Landesregierung.
Drei Alte und vier Neue bzw. fünf SPÖ, zwei ÖVP – so setzt sich die Landesregierung zusammen, die am Donnerstag bei der konstituierenden Sitzung des Landtages (Beginn 9.30 Uhr) angelobt wird. Zum ersten Mal ist es eine Koalitionsregierung (und keine Konzentrationsregierung mehr, in der alle Parteien ab rund elf Prozent automatisch vertreten waren). Wer die neuen Regierungsmitglieder sind, das waren reine Chefentscheidungen von Landeshauptmann SPÖChef Peter Kaiser und dem neuen geschäftsführenden ÖVPObmann Martin Gruber. In einem schaut die Regierung „alt“aus. Man belässt es bei sieben Regierungssitzen, obwohl die neue Landesverfassung fünf bis sieben zulassen würde.
Kaiser hat neben seinen beiden Stellvertreterinnen Beate Prettner und Gaby Schaunig jetzt Sara Schaar (33) und Daniel Fellner (41) neu mit ins Team geholt. Die rote Riege ist somit erstmals frauendominiert. Kaiser betonte, dass er bei der Auswahl auf Verjüngung und Regionalität gesetzt habe. Schaar kommt aus Spittal (Wahlkreis West), Fellner aus St. Andrä im Lavanttal (Wahlkreis Ost). Beide sind Absolventen des ersten Jahrgangs der politischen Nachwuchsakademie der SPÖ. Kaiser hat Fellner 2011 zum Landesgeschäftsführer gemacht. Der war erfolgreicher Wahlkampfleiter der Landtagswahlen 2013 und 2018. Bis zuletzt hat er ausgeschlossen, in die Regierung zu wechseln. Jetzt sagt er: „So eine Chance bekommt man nur ein Mal.“Schaar kennt die SPÖ, weil sie seit 2011 Geschäftsführerin der Bezirkspartei Spittal ist.
zieht Martin Gruber als neuer Landesrat in die Regierung ein. Er holte sich mit Ulrich Zafoschnig einen politischen Quereinsteiger, aber „Kenner der Lage Kärntens“als Landesrat an seine Seite. Der Jurist und Vorstand des Ausgleichszahlungsfonds ist auch in den SPÖReihen als HetaAbwickler gut bekannt und geschätzt. Der ÖVP-Parteivorstand hat Montag dem Koalitionsvertrag mit der SPÖ geschlossen zugestimmt.
Gruber macht Markus Malle (statt Ferdinand Hueter) zum Klubobmann im Landtag. Mit den Oberkärntner ÖVP-Bürgermeistern, die mit Abspaltung drohten, sollte Hueter nicht Landesrat werden, habe er viele Stunden telefoniert, so Gruber. Die Putschandrohung sei vom Tisch, „definitiv“.