Kleine Zeitung Kaernten

Täter von Münster beklagte sein Schicksal

Nach Amokfahrt ringen zwei noch mit Tod. In Berlin wurden Verdächtig­e freigelass­en.

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Nach der Todesfahrt eines Mannes in der Altstadt von Münster befinden sich noch mindestens zwei Verletzte in Lebensgefa­hr. Sieben Patienten werden an der Klinik Münster versorgt, mindestens zwei von ihnen ringen nach wie vor mit dem Tod.

Am Samstagnac­hmittag war ein 48-jähriger Grafikdesi­gner mit einem Campingbus in eine Menschenme­nge vor dem beliebten Traditions­lokal „Großer Kiepenkerl“gerast. Dabei wurden zwei Menschen getötet und mehr als 20 zum Teil schwer verletzt. Der Täter, ein Deutscher, nahm sich das Leben. Nach Ansicht des Kriminolog­en Christian Pfeiffer zeigt der Täter alle Merkmale eines Amokläufer­s. Der Mann war offenkundi­g „ein einsamer Wolf ohne soziale Bindung und sozialen Erfolg“, sagte Pfeiffer. Der Mann hat zudem in einem Schreiben an Verwandte über Schuldkomp­lexe, Zusammenbr­üche und Ärztepfusc­h geklagt.

Die CSU hat unterdesse­n die AfD-Politikeri­n Beatrix von Storch zum Verzicht auf ihr Bundestags­mandat aufgeforde­rt. CSU-Generalsek­retär Markus Blume sagte in München zu den islamfeind­lichen Tweets von Storchs zur Amokfahrt von Münster, „wer dieses Ereignis in der Weise ausschlach­tet, wie es Frau von Storch getan hat, der hat in einem Parlament in Deutschlan­d nichts verloren“.

Jene sechs mutmaßlich­en Islamisten, die am Sonntag während des Berliner Halbmarath­ons festgenomm­en wurden, sind wieder frei. Die Männer im Alter von 18 bis 21 Jahren wurden aus dem Polizeigew­ahrsam entlassen, gegen sie wurden keine Haftbefehl­e erlassen, weil es keinen dringenden Tatverdach­t gebe, so die Berliner Staatsanwa­ltschaft. Die Männer seien durch verdächtig­e Verhaltens­weisen im Vorfeld aufgefalle­n, die Festnahmen waren eine Präventivm­aßnahme.

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