Kleine Zeitung Kaernten

Österreich will mehr Touristen aus China locken

Kurz unterstütz­t Pläne von Chinas Riesenbank ICBC in Wien. Und: So will Österreich von den Olympische­n Spielen in Peking profitiere­n.

- Kanzler Kurz Hanna Kordik

Alle sind sie zufrieden. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen zog gestern gemeinsam mit Kanzler Sebastian Kurz, Wirtschaft­skammer-Präsident Christoph Leitl sowie den Ministern Margarete Schramböck, Elisabeth Köstinger und Norbert Hofer eine erste Zwischenbi­lanz des Staatsbesu­chs in Peking. Die Gespräche mit Chinas Staatspräs­ident Xi Jinping hätten „viel Substanz“gehabt, berichtete Leitl. In seiner 18-jährigen Amtszeit als Wirtschaft­skammer-Chef habe er etliche offizielle Auslandsbe­suche gemacht, „aber noch nie mit dem Bundespräs­identen und dem Bundeskanz­ler gemeinsam“, betonte Leitl. „Das ist für ein so kleines Land wie Österreich ungeheuer wichtig.“Und gerade in der rasant wachsenden Volksrepub­lik gebe es für die österreich­ische Wirtschaft viel Potenzial, so die einhellige Aufdem fassung der heimischen Regierungs­vertreter.

traf jedenfalls gleich mit dem Chef der weltgrößte­n Bank ICBC (Industrial and Commercial Bank of China) zusammen. Die Bank mit einer Bilanzsumm­e von 3,5 Billionen Dollar und fast 500.000 Mitarbeite­rn plant schon seit rund einem Jahr, ein Headquarte­r in Wien zu errichten, von aus der Markt in Zentralund Osteuropa betreut werden soll. Kurz: „In Wien würden dadurch mehrere Hundert Arbeitsplä­tze entstehen.“Die Tochterban­k würde chinesisch­e Aktivitäte­n begleiten und Großinvest­ments unterstütz­en. Allein es zieht sich, weil Prüfungen der österreich­ischen Finanzmark­taufsicht und der Europäisch­en Zentralban­k noch am Laufen sind. Kurz besuchte

also ICBC-Chef Yi Huiman, um diesem zu versichern, dass die Verzögerun­gen keinesfall­s Ausdruck von Desinteres­se Österreich­s sind – um ihn also quasi bei Laune zu halten.

Elisabeth Köstinger wiederum sieht Chancen für Österreich im Tourismus. Im vergangene­n Jahr gab es 900.000 Ankünfte chinesisch­er Urlauber in Österreich, das ist ein Plus von 25 Prozent. Köstinger gab „Beijing Television“gestern ein Interview – sie will vor allem den Wintertour­ismus bei den Chinesen forcieren. Recht gute Chancen sieht sie durch die Olympische­n Winterspie­le, die 2022 in China abgehalten werden. Im Sommertour­ismus sei die Nachfrage Chinas bereits gegeben: „Kunst und Kultur aus Österreich ist in China fast Herzensthe­ma“, so Köstinger. Die Olympische­n Winterspie­le sind auch für Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck der Angelpunkt: Bei Olympia 2022 gehe es nicht nur um Sport, betonte sie, sondern auch um „digitale Spiele“. Beispielsw­eise müssten für das Event „Hunderttau­sende Kilometer Glasfaserk­abel“gelegt werden.

Schramböck wird jedenfalls im Herbst wieder in China sein – da findet eine Messe statt, bei der sich Technologi­eunternehm­en als Lieferante­n präsentier­en können.

Alexander Van der Bellen hat Chinas Staatspräs­ident Xi übrigens nach Österreich eingeladen, sei es zu den Salzburger Festspiele­n, sei es zum Neujahrsko­nzert. Eine offizielle Antwort gibt es noch nicht. Der Bundespräs­ident rechnet aber damit, dass Xi „im Laufe des nächsten Jahres“nach Österreich kommt. Nachsatz: „Ich hoffe es jedenfalls.“

 ??  ?? Zwischenbi­lanz: Margarete Schramböck, Elisabeth Köstinger, Sebastian Kurz, Alexander Van der Bellen, Norbert Hofer und Christoph Leitl
Zwischenbi­lanz: Margarete Schramböck, Elisabeth Köstinger, Sebastian Kurz, Alexander Van der Bellen, Norbert Hofer und Christoph Leitl
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APA BKA/DRAGAN TATIC (2) Kanzler Sebastian Kurz traf Yi Huiman, Chef der weltgrößte­n Bank, der ICBC

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