Das Dilemma
Der Texaner Patrick Reed triumphierte beim 82. US Masters. Die Freude bei seinen Kollegen und den Fans hielt sich aber in Grenzen. Bernd Wiesberger war als 24. auch nicht glücklich.
Der finale Putt auf dem penibel gestutzten Green der 18 war für Patrick Reed keinen Meter vom rettenden Loch entfernt. Für einen Topgolfer also eine überschaubare Herausforderung. Doch für den Texaner stand sein Kindheitstraum auf dem Spiel – der Triumph beim
US Masters in Augusta, dem bedeutendsten Golfturnier der Welt. Als der Ball dann zum entscheidenden Par den Weg ins Loch fand, schrie der 27-Jährige seine Glückseligkeit heraus, ballte die Fäuste und umarmte als Erstes den heranstürmenden Caddie, seinen Schwager.
Mit insgesamt 15 unter Par und einem Schlag Vorsprung auf seinen USLandsmann Rickie Fowler sicherte sich Reed den Erfolg beim 82. Masters – sein erster Triumph bei einem der vier Majors. Bei der anschließenden Siegeszeremonie half ihm Vorjahressieger Sergio Garcia, der am ersten Tag mit einer katastrophalen 13 auf einem Par 5 all seine Hoffnungen begraben hatte, in das berühmte grüne Jackett des Siegers. Dazu gab es für „Captain America“, wie Reed wegen seiner herausra- genden Leistungen für die USA im Ryder Cup gerufen wird, den satten Siegerscheck über 1.615.403 Euro.
Reeds, der bei der letztjährigen PGA-Championship mit dem zweiten Platz bereits ein lautes Rufzeichen gesetzt hatte und insgesamt fünf Siege auf der US-PGA-Tour auf seiner Scorekarte stehen hat, war beim finalen Akt in Augusta aber doch etwas auffällig: die verhaltene Freude der Zuschauer, die im Gegensatz zu Reed dessen Verfolgern Fowler, Jordan Spieth und Rory McIlroy auf der letzten Runde bei jedem gelungenen Schlag frenetisch zugejubelt hatten. Gerade so, als wollten sie die Pros noch um jeden Preis an Reed vorbeipeitschen. Warum das?
Reed gilt als unbequemer Quertreiber. Als einer, der sich nicht an die Golfetikette hält. 2015 bei seinem Triumph bei der World Golf Championship in Doral bezeichnete sich der Mann aus San Antonio selbst als einen der fünf besten Golfer der Welt. Eine Bescheidenheit vermissende Aussage, mit der sich Reed wenig Freunde machte. Ebenso wenig wie mit abschätzigen Äußerungen gegenüber Homosexuellen und verbalen Attacken gegenüber Offiziellen während eines Turniers.
In Erklärungsnot geriet der Amerikaner nach dem Erscheinen eines Buches, in dem er des Betrugs während seiner College-Zeit bezichtigt wurde. So soll Reed bei zwei Qualifikationsturnieren geschummelt und zudem Mitspielern Geld gestohlen haben. Reed bestritt dies, räumte nur ein, gegen die
Immer wenn man als Kind an das Masters gedacht hat, dann dachte man immer an diesen Putt, um das grüne Jackett zu gewinnen – diesen Putt zum
Masters-Sieg.