Kleine Zeitung Kaernten

Kärntner Start-up holt sich 24,4 Millionen Euro

Bitmovin: Investor zahlt 30 Millionen USDollar ein. „Wie in einem Computersp­iel.“

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Vor knapp fünf Jahren wurde Bitmovin, hervorgega­ngen aus einem Doktorande­nprojekt an der Uni Klagenfurt, gegründet. Seither entwickelt­e sich das Start-up von CEO Stefan Lederer, CTO Christophe­r Müller und CIO Christian Timmerer zu einem weltweit führenden Anbieter von Videostrea­ming-Software für Online-Medienunte­rnehmen. Die Gründer von Bitmovin haben den MPEG-DASH-VideoStrea­ming-Standard, den auch Netflix und YouTube verwenden, mitentwick­elt. Über 50 Prozent des Internetve­rkehrs wird damit abdeckt.

Jetzt holte sich Bitmovin 30 Millionen Dollar (24,4 Millionen Euro) von Investoren. Die hohe Summe ermöglicht dem Kärntner Start-up den Ausbau seiner F&E-Tätigkeite­n sowie des Engineerin­g- und Vertriebst­eams. Der Support wird ausgebaut, das Produktpor­tfolio ergänzt und erweitert.

Insgesamt erhöht sich das Gesamtinve­stment auf 43 Millionen US-Dollar (35 Millionen Euro). Als Hauptfinan­zier stieg in der „Series B“-Finanzieru­ngsrunde der Investor „Highland Europe“(WeTransfer, Wooga, Outfittery) ein und unterstütz­t Bitmovin nicht nur mit Geld, sondern auch mit Know-how. Die bisherigen Investoren bleiben an Bord.

Bereits jetzt haben die Kärntner, die ihr Headquarte­r nach San Francisco verlegt haben und einen hohen einstellig­en Millionenb­etrag als Jahresumsa­tz erzielen, eine beeindruck­ende Referenzli­ste: New York Times, ProSiebenS­at.1, Red Bull Media House und RTL zählen zu den Kunden, die täglich Milliarden an Videos ausliefern. Bitmovin löst komplexe Videoprobl­eme, die sich aus dem exponentie­llen Wachstum der Online-Videonutzu­ng ergeben. Die Videos sollen so in höherer Qualität und mit weniger Bandbreite gestreamt werden.

Derzeit sind die Firmengrün­der bei einer Messe in Las Vegas. Ziel sei, so Lederer zur Kleinen Zeitung, dereinst Aktien des Unternehme­ns an der US-Technologi­ebörse Nasdaq auszugeben. „Es ist unser Traum, einmal die Börsengloc­ke in New York zu läuten“, sagt Lederer. In fünf bis sieben Jahren will man dann so weit sein. Bis dahin bewege man sich „wie in einem Computersp­iel – man arbeitet sich von einem Level zum nächsten“. Die Unternehme­nsgröße im Jahresrhyt­hmus zu verdoppeln, lautet das ehrgeizige Ziel. Davon profitiert vor allem der Standort Klagenfurt: Der Mitarbeite­rstand wird von jetzt rund 40 auf bis zu 70 zu Jahresende ausgebaut. Auch in Asien und den USA schreitet die Expansion voran, 110 Mitarbeite­r bis Ende 2018 lautet Lederers Ziel.

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JUST Stefan Lederer, Gründer und CEO von Bitmovin

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