Kleine Zeitung Kaernten

Ein Humanist mit kritischem Geist

Philipp Blom (48) ist der Eröffnungs­redner der Salzburger Festspiele.

- Michael Tschida

Von W. H. Auden bis Eugène Ionesco, von Sir Karl Popper bis zum Dalai Lama, von Barbara Frischmuth bis zu Nikolaus Harnoncour­t: Die Liste der Festredner der Salzburger Festspiele ist so lang wie illuster. Gestern kam ein neuer Name hinzu: Philipp Blom wird am 27. Juli in der Felsenreit­schule das heurige Festival eröffnen. Der Hamburger Schriftste­ller und Historiker wird in seinem Essay „einige Ideen zur Aufklärung in all ihrer Aktualität und Ambivalenz zur Diskussion stellen. Wenn das Wort ‚Aufklärung‘ einen Sinn hat, dann ist es der, riskant zu denken.“

Präsidenti­n Helga Rabl-Stadler freut sich, „einen „schonungsl­osen Analytiker der europäisch­en Geschichte“gewonnen zu haben, „der sich auch kritisch mit der gesellscha­ftlichen Gegenwart und der Zukunft unserer liberalen Demokratie auseinande­rsetzt“. Und Markus Hinterhäus­er schätzt Blom als herausrage­nden Intellektu­ellen: „Denken ist reden mit sich selbst“, zitierte der Intendant in einer Aussendung Immanuel Kant und ergänzte: „Wie schön, dass Philipp Blom zu uns redet!“

Der 48-Jährige hatte Philosophi­e, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford studiert und arbeitete danach jahrelang – auch als Journalist und Übersetzer – in London und Paris. Der vielfach ausgezeich­nete Autor beschäftig­t sich mit Vorliebe mit geistesges­chichtlich­en Themen, zuletzt im Band „Was auf dem Spiel steht“(2017) mit den globalen Herausford­erungen einer modernen Gesellscha­ft; er schrieb aber auch schon einen Roman oder über „The Wines of Austria“. Philipp Blom lebt mit seiner Frau Veronica Buckley (61), einer neuseeländ­ischen Cellistin und Schriftste­llerin, seit 2006 in Wien.

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APA/ORF Historiker, Schriftste­ller, Journalist und Übersetzer: Philipp Blom

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