Kleine Zeitung Kaernten

„Man tut nichts undwirtsch­aftet die Stadt runter“

INTERVIEW. Cornelia Hübner, Obfrau der Innenstadt­kaufleute, sieht das Ende Ihres Vereins gekommen. Die Stadt verweigere zugesagte Subvention­en, gleichzeit­ig bleibe man ein Stadtmarke­ting-Konzept schuldig.

- Von Thomas Cik

Im Dezember beschloss der Gemeindera­t eine 190.000 Euro Subvention für die IG Innenstadt. Bis es ein neues Stadtmarke­ting gibt, soll Ihr Verein noch zur Behübschun­g der Stadt beitragen. Nun hört man, Sie wollen die Reißleine ziehen.

CORNELIA HÜBNER: Es wird darauf hinaus laufen. Die Stadt legt uns einen Vertrag vor, den ich einfach nicht unterschre­iben kann. Wir haften mit dem persönlich­en Vermögen, das war schon immer so. Gemäß dem vorliegend­en Vertrag kann die Stadt aber sagen: Mir passt das nicht, wie eine Dekoration aufgehängt wurde, daher zahle ich das nicht. Und darauf können wir uns nicht einlassen.

Dieses Verhalten wird wohl auch ein Ausfluss des Kontrollam­tsberichts sein, der die IG Innenstadt massiv kritisiert­e. Da muss man fair bleiben. Wir wurden kritisiert, dass wir bei der Verlosung des Autos keinen Notar hatten. Wir wollten halt Geld sparen, aber natürlich lief das unter den Augen mehrerer Leute ab. Unsere Bilanz, jede einzelne Rechnung, war aber in Ordnung.

Warum meinen Sie agiert die

Stadt dann so?

Keine Ahnung. Wir hatten ja öfters Gespräche mit Wirtschaft­sreferent Markus Geiger (ÖVP), daher verstehe ich dieses Verhalten nicht. Man tut nichts und wirtschaft­et die Stadt runter.

Die letzte Marketing-Aktion der IG Innenstadt waren die Osterhasen auf dem Alten Platz. Was haben die gekostet, was soll folgen? Die Kosten lagen deutlich unter 10.000 Euro – und man kann die

Hasen sicher fünf Jahre lang verwenden, bis sie verwittert und nicht mehr schön sind. Und ihr Werbewert war enorm, die haben den Menschen mehr gefallen als das Osternest. Was gekommen wäre, wären Muttertags­aktionen, Bachmann-Liegestühl­e, etwas zum Bodypainti­ng, die Zeitreise im Herbst und Weihnachts­aktionen. Aber für vieles – etwa die Liegestühl­e – ist es nun schon zu spät, das braucht eine Vorlaufzei­t. Auch ein anderes Projekt steht an der Kippe. In der Bahnhofstr­aße wollten wir im Juni mit der Jungen Wirtschaft ein Picknick machen. Auch das steht nun. Wenn

es so weitergeht, werden wir uns entweder wieder auf die Fußgängerz­one beschränke­n, oder den Verein auflösen.

Man hat den Eindruck, Klagen-

Sie sind nicht schlecht, können ein Impuls für die Stadt werden. Aber Tatsache ist, man wartet immer nur zu. Etwa am Kardinalpl­atz. Hier hofft man, dass die Familie Dermuth endlich die Tiefgarage saniert, statt voranzugeh­en. Die Stadt ist dort Grundeigen­tümer, könnte einen tollen Spielplatz bauen und angrenzend einen IndoorSpie­lplatz. Die Kinder-Geschäfte, Ordination­en für Kinder und sogar Lokale mit diesem Fokus würden sich automatisc­h ansiedeln.

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BAUER Cornelia Hübner über den Kardinalpl­atz: Die Stadt wartet zu lange, bis etwas passiertfu­rt verlässt sich darauf, dass die Orasch-Projekte die Innenstadt retten werden.

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