Feuer zerstörte eine Wohnung im Kraftwerksgebäude Fraß im Lavanttal. Einem Ehepaar blieb nur, was man am Leib trug.
Donnerstagfrüh kam es im Kraftwerksgebäude Fraß im Lavanttal zum Brand. Ein Ehepaar musste evakuiert werden, ihre Wohnung ist nun unbenützbar.
Über 40 Jahre haben wir hier gelebt, haben es uns schön eingerichtet und jetzt stehen wir vor dem Nichts“, sagt Robert Mikusch (72) aus Frantschach-St. Gertraud im Lavanttal. Mit seiner Frau hat er im Kraftwerksgebäude Fraß der Kelag gewohnt, Donnerstagfrüh musste er nach
einem verheerenden Brand vor den Trümmern seiner Wohnung stehen. „Ich habe einen Knall gehört und dann hat es auch schon aus dem Verteilerkasten geraucht. Ich habe noch versucht, die Flammen mit dem Feuerlöscher zu löschen, aber ich hatte keine Chance“, sagt der 72-Jährige. Binnen weniger Minuten sei die Wohnung in Vollbrand gestanden: „Wir haben nur noch geschaut, dass wir aus der Wohnung kommen.“Dann sei auch schon die Feuerwehr vorgefahren. 45 Mann von sechs Feuerwehren der Umgebung standen im Einsatz. Trotzdem konnten sie Schlimmeres nicht verhindern: Die Unterkunft ist nämlich nicht mehr bewohnbar. „Es ist beinahe alles weg, wir haben nur noch das,
was wir am Leib tragen. Am meisten aber schmerzt, dass ich die alten Fotos meiner Eltern nicht mehr wiederbekomme“, sagt der Lavanttaler, der mit seiner Frau vorübergehend beim Sohn einziehen wird.
„Wir haben der Familie eine Gemeindewohnung angeboten und unsere Unterstützung zugesagt“, sagt Bürgermeister Günther Vallant. Als Brandursache wird ein elektrischer Defekt vermutet. Genaueres wird derzeit noch ermittelt.
Die technischen Anlagen im Parterre des Kraftwerkes seien laut Kelag vom Brand nicht betroffen gewesen, dennoch könne man erst in ein paar Tagen wieder in Betrieb gehen. Vorübergehend waren rund 1500 Haushalte ohne Strom. „Derzeit kümmern wir uns um die Wasserschäden und haben eine Dachdeckerfirma beauftragt, den zerstörten Dachstuhl provisorisch abzudecken“, sagt Günther Wadler, Kraftwerksleiter in Unterkärnten, der auf das Gebäude als eines der ältesten Kraftwerksgebäude verweist. Mikusch selbst habe dort bis zur Pensionierung als Betriebsmeister gearbeitet.