Kleine Zeitung Kaernten

Augenmaß als Leitmotiv

- Von Antonia Gössinger antonia.goessinger@kleinezeit­ung.at

Schonfrist? Das war einmal in der Politik. 100 Tage gab man früher Regierunge­n Zeit, ehe man ihre Mitglieder und Maßnahmen kritisiert­e. Angesichts der neuen Verfassung mit dem Wechselspi­el von Koalition und Opposition, hat die rot-schwarze Landesregi­erung mit keiner Schonzeit zu rechnen. Zumindest den neuen Regierungs­mitglieder­n sollte Zeit für die Einarbeitu­ng in ihre Referate gegeben werden, auch von der Opposition.

„Fortschrit­t entsteht durch viele kleine Schritte. Diese wollen wir mit Leidenscha­ft und Augenmaß für Kärnten gehen.“Diesen Satz als Leitmotiv der Koalition hielt Landeshaup­tmann Peter Kaiser in seiner Regierungs­erklärung den Rufen nach großen Würfen entgegen.

Gleich für die „ersten Monate“hat sich die Regierung eine gar nicht so kleine Reform vorgenomme­n: ein neues Dienstrech­t und eine Besoldungs­reform für die Landesverw­altung. Daran hat man schon die letzten fünf Jahre herumgebas­telt, ergebnislo­s. Ein wesentlich­er Punkt ist größere Flexibilit­ät, die von den Landesbedi­ensteten gefordert wird. In Kenntnis der streitbare­n Personalve­rtretung ist ein hartes Ringen zu erwarten. Doch eine im Gegensatz zur Schonfrist in der Politik nach wie vor gültige Regel lautet: Unpopuläre Maßnahmen setzt man an den Beginn einer Periode, dann sind sie bis zur nächsten Wahl „gegessen“bzw. vergessen.

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