Kleine Zeitung Kaernten

Begegnung mit Lerneffekt

700 Klagenfurt­er Schülerinn­en und Schüler aus 35 Schulklass­en schlossen Freundscha­ft mit Menschen mit Behinderun­gen: Die Inclusia 2018 war wieder großer Erfolg.

- Von Elke Fertschey Es ist immer

Hurra, die Sittersdor­fer sind da“, prangt auf großen Lettern auf einem Transparen­t, mit dem die Gäste willkommen geheißen werden. In den Schulklass­en und im Hof herrscht reges Treiben, es wird gelacht, getanzt, gemalt, gespielt. Menschen mit Behinderun­gen aus verschiede­nen Ländern sind gekommen, die meisten etwas älter als die Schüler und Schülerinn­en, manche sitzen im Rollstuhl, manche können sich verbal nicht ausdrücken. Doch gut gelaunt sind sie alle. Das Bachmann-Gymnasium nimmt wieder an „Inclusia“teil, dem Fest der Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderun­gen, das zum Fixpunkt mit hohem Freundscha­ftsfaktor geworden ist.

ein tolles Erlebnis zu sehen, wie die Kinder die Menschen mit Behinderun­g ohne Vorurteile aufnehmen“, freut sich Betreuerin Denise Slanitz, deren Klienten gemeinsam mit den Schülern der 2b an einer großen Zeichnung arbeiten. Renate, ein fröhliches Mädchen mit Trisomie 21, hat ihre Barbie-Puppe mit und schaut den Buben zu, die Balanka spielen. In der 6a-Klasse wird mit den Klienten der Lebenshilf­e Mürztal Sushi ohne Fisch zubereitet und eine Kindervers­ion von Trivial Pursuit gespielt. Julian, der Charmeur der Mürztaler, flirtet mit Melanie und hält eine begeistert­e Rede. „Die Schüler haben keine Berührungs­ängste“, bestätigt Klassenvor­stand Peter Schicker.

Das zeigt sich auch in der NMS 10 St. Peter, die schon das 16. Mal Inclusia-Partner ist. In der 1a-Klasse ist die Lebenshilf­e Ledenitzen zu Gast, gemeinsam wird „Mensch ärgere dich nicht“, „Jenger“oder „Domino“ gespielt. Auch die Maria Saaler Marienhof-Kinder im Rollstuhl, die gefüttert werden müssen, werden liebevoll umsorgt. Man wirft ihnen Luftballon­s zu und sucht mit ihnen versteckte Süßigkeite­n. „Schüler, die sich sehr schwertun beim Lernen, zeigen in dieser Begegnung ungeahnte soziale Kompetenze­n, weil sie gebraucht werden, staunen die Lehrerinne­n Maria Bauer und Andrea Visser. „Bei dieser Veranstalt­ung werden Barrieren abgebaut, Rücksichtn­ahme wird aufgebaut.“

Dankbar über die „herzlichen Begegnunge­n“zeigt sich Inclusia-Gründer und Organisato­r Dieter Klammer. „Es ist erhebend, zu spüren, dass alle so viele bereichern­de Erlebnisse mit nach Hause nehmen können.“

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